Im Jänner auf der CES trug es noch seinen Codenamen "Mercury", nun hat Blackberry am Mobile World Congress sein nächstes Smartphone offiziell als "KeyOne" vorgestellt. Handys mit Android und Mobiltelefone mit Tastatur hat das kanadische Unternehmen in der Vergangenheit schon auf den Markt gebracht. Nun finden sich auf dem Gerät zum zweite Mal nach dem "Priv" das Google-Betriebssystem und physische Tasten unter einer Haube.

Mit der Entwicklung des Gerätes hat Blackberry allerdings nur als Auftraggeber zu tun. Denn nach den bisherigen Misserfolgen hat man die eigenständige Herstellung von Geräten aufgegeben. Hauptverantwortlich für das KeyOne ist das chinesische Unternehmen TCL, das auf westlichen Märkten auch mit der Marke Alcatel unterwegs ist. Blackberry ist vor allem softwareseitig involviert.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

Mittelklasse-Chip

Die Hardware-Grundausstattung ist solide. Der Snapdragon 625 im Metallgehäuse ist ein Mittelklasse-Chip, dem Octacore-Prozessor (2 GHz) stehen drei GB RAM zur Seite. Der interne Speicher umfasst 32 GB und kann via microSD erweitert werden.

Der IPS-Touchscreen mit 4,5 Zoll Diagonale löst mit 1.620 x 1.080 Pixel auf. Das eher ungewöhnliche Seitenverhältnis ist natürlich der Tastatur geschuldet, die etwa ein Viertel der Frontseite einnimmt. Das Gerät misst 1491, x 72,4 x 9,4 Millimeter, Gewichtsangaben sind noch nicht bekannt.

Keyboard mit Fingerabdruckscanner

Zwei Kameras wurden von TCL verbaut. Auf der Rückseite steckt ein Modul, das 12 Megapixel an Auflösung liefert und über Phase Detection-Autofokus, jedoch keine optische Bildstabilisierung verfügt. Auf der Frontseite können Selfies mit acht Megapixel aufgenommen werden.

Für schnellere Entsperrung und Bestätigungsvorgänge wurde auch ein Fingerabdruckscanner integriert. Dieser fällt auf den ersten Blick nicht auf, denn TCL hat ihn in der Leertaste des vierzeiligen Keyboards versteckt.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

Üppiger Akku

Durchaus üppig bemessen ist der fest verbaute Akku mit 3.505 mAh. Er unterstützt Quickcharge 3.0 und soll sich in 36 Minuten von null auf 50 Prozent aufladen lassen. Die Stromversorgung und verkabelte Datenübertragung läuft über einen USB-C-Anschluss. Konnektivitätsseitig erfüllt man alle gängigen Ansprüche mit LTE, WLAN (802.11ac), NFC und Bluetooth 4.2.

Android 7.1 und eigene Apps

Bei der Softwareausstattung hält man es topaktuell. Wurden viele neuere Smartphones zuletzt noch mit Android 7.0 vorgestellt, bringt das KeyOne die jüngste Ausgabe 7.1 von "Nougat" mit. Darüber hinaus verspricht man, die von Google monatlich bereit gestellten Patches zeitnah auszuliefern.

Während die Oberfläche es Systems offenbar weitgehend unbelassen geblieben ist, sind mehrere Apps von Blackberry vorinstalliert. Mit dabei sind der Blackberry Messenger, der Hub als Übersicht über den aktuellen Kommunikationsfluss und die DTEK-Suite zur Analyse von Systemsicherheit, Rechte-Einstellungen für Apps und andere Aspekte.

Foto: Blackberry

Startet im April für 599 Euro

Ungewöhnlich ist, dass bei der Vorstellung bereits ein ungefährer Releasetermin sowie der Preis genannt wurden. Und letzterer hat es durchaus in sich. Das KeyOne soll im April in den Handel kommen und 549 Dollar bzw. 599 Euro kosten.

In ersten Hands-on-Berichten, etwa jenem von GSM Arena, wird das Blackberry KeyOne prinzipiell gelobt. Allerdings schätzen Beobachter auch, dass es das Gerät am Markt schwer haben wird. Zum Einen erfüllt die Hardware-Tastatur nur einen Nischenbedarf. Und zum Anderen dürfte das KeyOne das mit Abstand teuerste Smartphone mit einem Mittelklasse-Prozessor wie dem Snapdragon 625 sein. (gpi, 26.02.2017)

Der Livestream der Vorstellung zum Nachsehen:

CrackBerry Kevin