Wien – Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) beteiligt sich nicht an der seiner Ansicht nach wenig dringlichen Debatte um eine etwaige Umbenennung des Wiener Heldenplatzes. Das hielt er am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz fest. Geklärt ist inzwischen, wer eine Neubenennung formal vornehmen müsste – nämlich die Stadt, wie es im Rathaus hieß.

Angesprochen auf das Thema hielt Häupl fest: "Die Frage kann, will und werde ich Ihnen nicht beantworten. Weil sie liegt in meiner Aufgaben- und Problemhierarchie knapp vor der Burka." An der Diskussion möge sich beteiligen, wer wolle – auch weil diese an sich nicht uninteressant sei. Er selbst beabsichtige aber nicht, das zu tun, sagte Häupl.

Sollte der Heldenplatz nach dem Vorstoß von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) tatsächlich unbenannt werden, müsste dies jedenfalls durch die Stadt und nicht durch den Bund erfolgen. Dies wurde im Rathaus nun so befunden. Denn es handle sich um eine Verkehrsfläche, darum sei man zuständig, sagte eine Sprecherin des zuständigen Stadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) der APA. Der Ressortchef selbst hatte gestern, Montag, anklingen lassen, einer Umbenennung nicht abgeneigt zu sein. Drozdas Vorschlag sei "interessant und diskussionswürdig".

Kern findet Diskussion gut

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) findet es gut, dass Diskussionen wie die über eine mögliche Umbenennung des Wiener Heldenplatzes geführt werden. Allzu hohe Priorität wollte er dem von Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SPÖ) angestoßenen Thema im Pressefoyer nach dem Ministerrat aber auch nicht einräumen: "Am Ende wird man sehen, was herauskommt."

Klar gestellt wurde vom SPÖ-Chef, dass es hier gar nicht so sehr um die Bezeichnung Heldenplatz gehe. Vielmehr habe der Historiker Oliver Rathkolb ja betont, es wäre begrüßenswert, wenn man an einem zentralen Ort einen "Platz der Demokratie" hätte. (APA, 21.2.2017)