Berlin – IWF-Vize David Lipton hat die jüngste Zuversicht genährt, dass es bald zu einer Verständigung zwischen den Geldgebern und dem schuldengeplagten Griechenland kommt. "Es hat Fortschritte gegeben", sagte Lipton am Dienstag vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik mit Blick auf die Gespräche in der Eurogruppe am Montag.

Der Internationale Fonds (IWF) wäre gerne in einer Position, Griechenland zu helfen. Lipton verwies aber auf die Standards und Voraussetzungen, die dafür beständen. Zudem komme es darauf an, die Glaubwürdigkeit des Fonds zu gewährleisten.

Schäuble: Kein Zweifel an IWF-Beteiligung

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat nach eigener Aussage keinen Zweifel an einer künftigen Beteiligung des IWF an weiteren Griechenland-Hilfen. Das IWF-Management habe sich bereits im vergangenen Jahr verpflichtet, dem Aufsichtsgremium des Fonds neue Finanzhilfen für Griechenland vorzuschlagen, sagte Schäuble nach einem Treffen der EU-Finanzminister.

Voraussetzung sei, dass die Beschlüsse der Eurogruppe vorher umgesetzt würden. Die Euro-Finanzminister hatten am Vortag vereinbart, dass die Kontrolleure der internationalen Institutionen aus IWF, EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Europäischem Stabilitätsmechanismus (ESM) nun wieder nach Athen zurückkehren sollen, um auf Grundlage früherer Eurogruppen-Übereinkommen unter anderem Pensions- und Arbeitsmarktreformen voranzubringen.

Im Anschluss daran könnten weitere Hilfsgelder für das hoch verschuldete Land ausgezahlt werden. Auch die finanzielle Beteiligung des IWF könnte dann letztlich entschieden werden. Der Fonds ist momentan nur beratend dabei.

An diesem Mittwoch werden auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und IWF-Chefin Christine Lagarde in Berlin über das weitere Vorgehen in der Griechenland-Krise beraten.

Der IWF hatte zuletzt mit einer Beteiligung am laufenden Hellas-Hilfspaket gezögert, weil er die griechische Schuldenlast als dauerhaft nicht tragfähig erachtet. (APA, Reuters, 21.2.2017)