Geordnet nach Bundesländern ist der Prozentsatz an Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache erwartungsgemäß in Wien am höchsten.

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Wien – Knapp 24 Prozent der Schüler in Österreich sprechen eine andere Umgangssprache als Deutsch. Das sind um rund acht Prozentpunkte mehr als noch vor zehn Jahren, zeigt eine Zusammenstellung von Daten der Statistik Austria durch die "Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen" anlässlich des Tags der Muttersprache am Dienstag.

Insgesamt gaben im Schuljahr 2015/16 rund 263.000 Schüler an, eine andere Umgangssprache als Deutsch zu sprechen. Die stärkste Steigerung wurde dabei genau in diesem Jahr verzeichnet – gegenüber 2014/15 betrug das Plus 1,6 Prozentpunkte. In diesen Zahlen spiegelt sich auch die damalige Flüchtlingswelle wider – den höchsten Zuwachs verzeichneten die Kinder mit arabischer Umgangssprache (plus 2.400 auf 11.200).

Starkes Plus aus dem östlichen EU-Ausland

Zusammengerechnet noch stärker fiel aber das Plus von Schülern aus dem östlichen EU-Ausland aus.

Nach Bundesländern geordnet ist der Prozentsatz an Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache erwartungsgemäß in Wien am höchsten.

Höchster Anteil an Sonderschulen

Nach Schultypen am höchsten ist der Anteil von Kindern mit anderer Umgangssprache an den Sonderschulen (inklusive nach Sonderschul-Lehrplan an anderen Schulen unterrichtete Kinder).

Trotz des Anstiegs der Schüler mit anderer Umgangssprache zurückgegangen ist 2014/15 die Zahl der Schüler, die muttersprachlichen Unterricht erhalten. Insgesamt sind es derzeit rund 33.000. In Österreich wird Schülern mit Migrationshintergrund seit den 1970er-Jahren muttersprachlicher Unterricht angeboten – derzeit in der Form verbindlicher oder unverbindlicher Übungen (ohne Benotung) oder als Freigegenstand (mit Benotung). Parallel zu den Schulen verläuft die Entwicklung der Zahlen in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Rund 31 Prozent haben demnach eine andere Muttersprache als Deutsch – das entspricht (trotz der etwas anderen Maßgröße der Muttersprache gegenüber der Umgangssprache) in etwa der Situation an den Volksschulen. (APA, 21.02.2017)