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Protest gegen Spaniens Flüchtlingspolitik

Foto: AP/Manu Fernandez

Madrid/Barcelona – Eine Demonstration der besonderen Art gab es am Samstag in der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Rund 160.000 Menschen forderten laut Medienberichten die sofortige Aufnahme von Flüchtlingen. "Keine Ausreden mehr, nehmen wir jetzt auf!" oder "Kein Mensch ist illegal!" lauteten die Hauptslogans der von mehreren NGOs organisierten Veranstaltung.

An der Kundgebung nahmen auch die Präsidentin des Regionalparlaments von Katalonien, Carme Forcadell, und Bürgermeisterin Ada Colau teil. Diese freute sich, dass sich Barcelona als "internationale Hauptstadt des Friedens und der Menschenrechte" präsentiere. Katalonien sei offen und bereit für mehr Flüchtlinge, lautete der Tenor der Politikerinnen.

Die damalige konservative Alleinregierung in Madrid hatte sich 2015 verpflichtet, rund 16.000 Asylwerber aus anderen EU-Staaten aufzunehmen. Dies ist Teil eines Umverteilungs-Plans, auf den sich die Europäische Union verständigt hatte. Bisher nahm Spanien im Rahmen dieses Plans jedoch erst 1.100 Flüchtlinge auf.

Die im Nordosten der Iberischen Halbinsel gelegene autonome Region Katalonien liegt mit der zentralistischen spanischen Regierung in Madrid in einem Dauerclinch und war in den vergangenen Jahren zunehmend von einer Unabhängigkeitsbewegung dominiert. Einer der akzentuiertesten Befürworter einer Loslösung von Spanien ist der regionale Regierungschef Carles Puigdemont. (red, APA, 18.2.2017)