Sturm liegt vier Punkte hinter dem Spitzenduo RB Salzburg und Altach sowie einen vor der Austria. Die Grazer wollen natürlich auch nach der 22. Runde vor den Wienern stehen. Das aber entspricht bestimmt nicht den Plänen der Violetten.

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Graz/Wien – Sturm Graz will die Wiener Austria im Rennen um die Europacup-Startplätze der Fußball-Bundesliga zumindest auf Distanz halten. Vor dem Schlager im Auftaktspiel der 22. Runde (16.00 Uhr) liegen die drittplatzierten Steirer einen Zähler vor dem ersten Verfolger. Nach dem Frühjahresauftakt warten noch beide Mannschaften auf den ersten Sieg.

Während sich die Austria über das erst spät fixierte 1:1 gegen Rapid freuen durfte, gingen die Grazer beim 0:1 bei Schlusslicht Mattersburg gänzlich leer aus. Trainer Franco Foda monierte zu wenig Offensivkraft in der finalen Zone. "Wir müssen bessere Lösungen in Richtung Tor finden und Risiko und Zielstrebigkeit entwickeln", forderte der Deutsche nun. Für Sturm geht es auch darum, eine Negativserie in der Merkur Arena zu beenden: Drei Niederlagen in Folge gegen St. Pölten, Admira und Salzburg stehen dort zu Buche.

Liga-Debüt für Goalie Daniel Lück

Verzichten müssen die Grazer jedoch auf den erkrankten Torhüter Christian Gratzei (Magen-Darm-Virus). An seiner Stelle wird der Deutsche Daniel Lück erstmals in der Liga das Gehäuse hüten. Lücks Vordermann Christian Schulz will mit seiner Mannschaft gegen die Austria "ein anderes Gesicht" als zuletzt im Burgenland zeigen. Mit Mittelfeldmann Martin Ovenstad könnte ein Neuzugang sein Debüt für die "Blackys" geben.

Der ebenfalls im Winter geholte Baris Atik dürfte in der Offensive zum Zug kommen. "Er hat einen guten Zug zum Tor", meinte Foda über die 22-jährige Hoffenheim-Leihgabe. Atik war in Mattersburg als Wechselspieler im Einsatz und wusste dabei zu gefallen. Ganz vorne wird voraussichtlich Deni Alar in seinem 200. Bundesliga-Spiel stürmen. Bei Sturms 3:1-Heimsieg gegen die Austria im Herbst traf Alar zweimal.

Rapid-Rezept kein Thema

Die Überlegung, Austrias Spielgestalter Raphael Holzhauser, wie zuletzt von Rapid praktiziert, durch Manndeckung zu entschärfen, kam laut Foda nicht auf. "Die Austria hat sehr gute Spieler im Mittelfeld. Denen muss man aggressiv begegnen", lautete sein Rezept. Ohnedies würden zwei Teams aufeinandertreffen, die den Ball nur allzu gerne in den eigenen Reihen halten. Nicht näher äußern wollte sich Foda zur Auswirkung der Partie auf die Tabellensituation: "Auf die Tabelle zu schauen, macht in dieser Phase der Meisterschaft keinen Sinn."

Die Austria reiste bis auf den Langzeitverletzten Robert Almer mit voller Stärke in die Steiermark. Thorsten Fink könnte bei einem Sieg in seinem 58. Ligaspiel als Coach der Violetten die 100-Punkte-Marke knacken. Darüber wollte Fink freilich keinen Gedanken verschwenden. Vor einem "Duell auf Augenhöhe" klang er ähnlich wie sein Landsmann Foda.

"In Graz werden wir versuchen die Räume besser zu nützen und mutiger nach vorne zu spielen", meinte Fink rückblickend auf die Vorstellung in der ersten Frühjahrsrunde. Gegen Rapid klappte offensiv zu wenig. Eine Steigerung wird notwendig sein, um nach sechs erfolglosen Versuchen in der Liga wieder drei Zähler aus Graz zu entführen. Derby-Torschütze Lukas Rotpuller: "Graz ist nicht unbedingt unser bester Boden zum Gewinnen, aber wir nehmen jede Aufgabe an." (APA, 17.2.2017)

Mögliche Aufstellungen

SK Sturm Graz – FK Austria Wien (Graz, Merkur Arena, Samstag, 16.00 Uhr, SR Hameter). Bisherige Saisonergebnisse: 3:1 (h), 0:2 (a).

Sturm: Lück – Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis – Jeggo, Ovenstad – Atik, Hierländer, Horvath – Alar

Ersatz: Schützenauer – Potzmann, Schoissengeyr, Piesinger, Gruber, Schmerböck, Chabbi

Es fehlen: Gratzei, Zulechner (beide krank), Kienast (Knieprobleme)

Austria: Hadzikic – Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko – Serbest, Holzhauser – Venuto, Grünwald, Pires – Kayode

Ersatz: Pentz – Mohammed, Salamon, De Paula, Prokop, Tajouri, Friesenbichler, Kvasina

Es fehlt: Almer (Kreuz- und Seitenbandriss, Meniskus)