Vor dreieinhalb Jahren war der damalige Android-Entwicklungsleiter Hugo Barra aus dem Silicon Valley nach China übersiedelt und lenkte dort die internationalen Geschäfte von Xiaomi. Ende Jänner kündigte er nun aus privaten Gründen seine Rückkehr nach Kalifornien an, wo er bald die Virtual Reality-Sparte von Facebook leiten wird.

Xiaomi hat indes einen Nachfolger für seine Position gefunden. Die Wahl ist auf Manu Kumar Jain gefallen. Nicht ganz zufällig wird damit der Chef der indischen Division des Konzerns nun verantwortlich für die weitere Expansion.

Seit 2014 dabei

Jain kommt eigentlich aus dem E-Commerce-Sektor. Er ist Gründer der populären Handelsplattform Jabong.com. Mitte 2014 ging er als Country Manager bei Xiaomi an Bord, das damals gerade in den indischen Markt startete.

Die Geschäfte sollen für Xiaomi dort starker nationaler Konkurrenz, wie etwa Micromax oder Karbonn, gut laufen. Nicht einmal ein Jahr nach dem Eintritt war man bereits zur Nummer 5 aufgerückt. Jain bleibt trotz seiner Beförderung auch weiter in Hauptverantwortung für Indien. Denn dort hegt das Unternehmen ambitionierte Pläne. In drei bis fünf Jahren will man in dem Milliardenstaat zum größten Smartphone-Hersteller aufrücken.

Xiaomi will Nummer 1 in Indien werden

Der Fokus kommt nicht von ungefähr. Denn Indien gilt schon länger als Hoffnungsmarkt und könnte für Xiaomi angesichts jüngster Rückschläge in China ein wichtiger Wachstumsmotor werden. Im Heimatmarkt hat man sich die einstmals dominante Position mittlerweile von Oppo, Vivo und Huawei streitig machen lassen – dementsprechend wichtiger werden nun ausländische Märkte.

In den Westen hat sich Xiaomi bislang noch nicht mit Smartphones vorgewagt. In den USA ist man zwar offiziell aktiv, verkauft bislang aber nur Zubehör wie externe Akkus, Bluetooth-Lautsprecher und Kopfhörer.

Apple soll bald iPhone-Herstellung starten

Auch andere Hersteller schielen auf Indien. Ab April soll Apple beginnen, in dem Land einen Teil seiner iPhone SE-Geräte endfertigen zu lassen, schreibt die Economic Times. Langfristig könnten weitere Produktionsstätten folgen, sofern die Regierung dem Konzern mit Steuererleichterungen entgegenkommt. (gpi, 17.02.2017)