Man spürt es schon seit einigen Wochen, dass es wegen Griechenland rumort. Wieder einmal. Ausgerechnet 2017. Dem Jahr, in dem die Wirtschaft des Krisenlandes nach langer und tiefer Rezession endlich wieder auf die Beine kommen sollte. Sollte. Denn gerade wird heftig gesägt an der Leiter, auf der die Griechen aus dem konjunkturellen Tränental aufsteigen könnten. Wieder einmal. Schon 2014 hatte Athen erste Lebenszeichen ausgesandt. Doch dann kam Syriza. Eine langwierige Eskalation der Streitigkeiten mit den Geldgebern ließ das noch zarte Konjunkturpflänzchen erstarren.

Derartige Spielchen sind mit hohen Kosten verbunden. Die Griechen bezahlen nebst Sparauflagen in Form hoher Arbeitslosigkeit, die Financiers müssen wegen konjunkturbedingt schwacher Steuereinnahmen um ihre Kredite zittern. Umso mehr verwundern die neuen Anläufe zur Selbstzerstörung. In Deutschland ist ein Grexit dank Wahlkampf nach zweijähriger Pause wieder salonfähig geworden. Das kann heiter werden, wählen doch im Frühjahr neben den Deutschen auch Franzosen und Niederländer.

Keine Frage: Die Probleme sind gravierend. Athen wird die Hilfsgelder nicht zurückzahlen können, weshalb dem Internationalen Währungsfonds die Hände gebunden sind. Viel spricht dafür, dass er sich erste Reihe fußfrei ansehen wird, wie die Eurozone neuerlich Porzellan zerschlägt. Die griechische Tragödie kennt offenbar keinen Vorhang. (Andreas Schnauder, 16.2.2017)