Franz C. Bauer, Chef der Journalistengewerkschaft, kritisiert den Medienminister.

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Wien – Scharfe Kritik an Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) setzt es von der Journalistengewerkschaft. Drozda will, wie berichtet, den Topf für die Presseförderung aufstocken und auch Gratiszeitungen fördern. Für Franz C. Bauer, den Vorsitzenden der Journalistengewerkschaft, ist das ein "Schlag ins Gesicht jedes denkenden Bürgers". Die Abhängigkeit von Inseraten als einzige Einnahmequelle stelle Gratismedien auf eine andere Ebene als Kaufzeitungen, argumentiert Bauer.

"Wenn ein Unternehmer beschließt, seinen Leserinnen und Lesern eine Zeitung zu schenken, dann ist das sein Privatvergnügen", sagt Bauer. "Wenn er dafür aber dann in die Taschen der Steuerzahler greifen will, um sich dieses Geschenk von anderen finanzieren zu lassen, dann ist das ganz einfach frech"

Außerdem hielten sich Gratiszeitungen "überwiegend nicht an die branchenüblichen Kollektivverträge" und würden damit "Lohndumping betreiben", sagt Bauer. Das dürfe nicht mit Steuergeldern finanziert werden. (red, 16.2.2017)