Mit der neuen Betaversion bietet Signal eine Reihe an Neuerungen, darunter auch verschlüsselte Videochats.

Foto: Open Whisper Systems

Wer Wert darauf legt, möglichst geschützt über das Internet zu kommunizieren, kommt kaum am Messenger Signal vorbei. Das Tool wird von zahlreichen Datenschützern empfohlen und auch Whistleblower Edward Snowden hat lobende Worte für das Tool gefunden. Nun bereiten die Entwickler von Open Whisper Systems ein großes neues Feature vor: Verschlüsselte Videochats.

Dieses wird mit der neuen Betaversion von Signal verfügbar. Dazu soll es auch eine Reihe weiterer Verbesserungen geben. Wer die Vorabausgabe der Software unter iOS verwendet, muss aber etwas aufpassen, schreibt Wired.

CallKit gibt Metadaten preis

Open Whisper Systems hat das eigene VoIP-Protokoll auf Vordermann gebracht, was bessere und stabilere Sprachübertragung bringen soll. Anrufe lassen sich nun auch vom Sperrbildschirm aus annehmen. Und man nutzt auf iPhones nun das CallKit-Framework von Apple.

CallKit sorgt dafür, dass die Anruffunktionen besser auf dem Apple-Smartphone funktionieren, birgt aber auch ein potenzielles Privatsphärerisiko. Denn über CallKit landen Signal-Telefonate und in der Anrufliste des Gerätes. Besitzt man einen iCloud-Zugang, wird dieses Log auch auf Apples Server hochgeladen. Aus ihm ist ersichtlich, mit wem und wie lange man ein Gespräch geführt hat. Zum Einsatz kommt CallKit, wenn es auf beiden Seiten eines Anrufs unterstützt wird. Genauere technische Erläuterungen liefert man in einem Blogeintrag zu den neuen Features.

Wer diese Metadaten nicht preisgeben möchte, kann die CallKit-Einbindung allerdings deaktivieren. Ein entsprechender "Schalter" findet sich in den erweiterten Einstellungen von Signal. Ob das Apple-Framework künftig standardmäßig aktiviert sein wird, oder vom Nutzer zugeschalten werden muss, ist noch offen. Es wird auch überlegt, anstelle von Kontaktnamen in der Anrufliste einfach nur "Signal User" aufscheinen zu lassen, um die Identität von angerufenen Nutzern besser zu schützen.

Vereinfachter Schutz vor Mithörern

Eine Änderung gibt es auch, was den Schutz vor Man-in-the-Middle-Attacken betrifft. Bisher konnten Gesprächspartner Begriffe abgleichen, die aus dem Schlüssel für das Gespräch generiert wurden, um auszuschließen, dass sich eine unbefugte Person eingeklinkt hat. Stattdessen nutzt man nun das gleiche System wie bei textbasierten Chats. Wenn sich der Schlüssel eines Kontaktes unerwartet ändert, informiert Signal nun mit einer Warnmeldung darüber. (red, 15.02.2017)