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Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba sieht angesichts massiver Verluste im Atomgeschäft offenbar seinen eigenen Fortbestand gefährdet.

Foto: REUTERS/Toru Hanai

Tokio – Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba sieht angesichts massiver Verluste im Atomgeschäft einem Medienbericht zufolge seinen eigenen Fortbestand gefährdet. Das Unternehmen wolle am Dienstag im Rahmen der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen eine Warnung vor finanziellen Risiken für den Konzern aussprechen, berichtet die Zeitung "Nikkei am Montag. Die Schulden könnten das Vermögens des Konzerns überschreiten. Bei Toshiba war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Toshiba braucht dringend Kapital, um finanziell handlungsfähig zu bleiben. Das noch von einem Bilanzskandal aus dem Jahr 2015 geschwächte Traditionsunternehmen ist nach dem Kauf einer US-Firma, die Atomkraftwerke baut, 2016 tiefer in die Krise gerutscht. In diesem Geschäftsbereich laufen Projektkosten aus dem Ruder, was den Mutterkonzern zu drastischen Abschreibungen zwingt. Die Milliardenverluste wegen Problemen in der US-Atomsparte könnten sich Medienberichten zufolge auf umgerechnet knapp sechs Milliarden Euro belaufen.

Das Unternehmen sieht sich deshalb auch zu Notverkäufen gezwungen. Toshiba prüft derzeit die Veräußerung von Teilen seiner profitablen Chipsparte. Wie der Fernsehsender NHK berichtete, erwägt Toshiba auch den Verkauf von anderen Bereichen, um weitere 2,5 Milliarden Euro zu erlösen. Der Konzern, der fast 190.000 Menschen beschäftigt, bietet neben Computerchips auch Laptops, Industrieanlagen, Aufzüge und Waschmaschinen an. (APA, 13.2.2017)