Wien – Viel Geld verdienen und wenig arbeiten. Das klingt doch nach dem Traum vieler Arbeitnehmer. Ist aber nicht ganz so, zeigt die Studie "Kompass Neue Arbeitswelt" von Marketagent im Auftrag des Onlinenetzwerks Xing. Demnach würde nämlich fast jeder zweite Arbeitnehmer in Österreich für den Traumjob auf einen Teil des Gehalts verzichten.

Geld bleibt aber – da braucht man sich nichts vormachen – der wichtigste Faktor in der Arbeitswelt. Die Bereitschaft zum Verzicht auf eine hohe Entlohnung sinkt nämlich, je größer der Verzicht wäre: 19,2 Prozent würden laut Studie auf fünf Prozent des Gehalts verzichten, 18,9 Prozent auf bis zu 15 Prozent. Immerhin 6,3 Prozent der befragten Österreicher würden für den Traumjob auf bis zu 25 Prozent ihrer Entlohnung verzichten und 3,2 Prozent sogar auf mehr als ein Viertel.

Es sind aber vor allem die Gutverdiener, die eher auf einen Teil des Salärs verzichten würden. Ab einem monatlichen Bruttogehalt von 4000 Euro sind rund sechs Prozent bereit, auf mehr als ein Viertel ihres Gehalts zu verzichten. Außerdem sind in dieser Einkommensgruppe sechs von zehn Befragten bereit, für ihren Traumjob auf etwas Gehalt zu verzichten. Für die Mehrheit (56,8 Prozent) der Arbeitnehmer bleibt die Entlohnung aber das wichtigste Merkmal, wenn es um die Wahl eines Jobs geht.

Nach dem Geld folgen ein gutes Betriebsklima (37,3 Prozent), die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie (34,8 Prozent), flexible Arbeitszeiten (33,5 Prozent) und das Ausüben einer sinnvollen Tätigkeit (32 Prozent) als wichtigste Auswahlkriterien für seine beruflichen Entscheidungen.

Das gute Arbeitsklima ist Frauen laut der Umfrage wichtiger als Männern (40,7 Prozent vs. 34,4 Prozent). Eine Sinnhaftigkeit der Tätigkeit wiederum wird mit steigendem Alter immer wichtiger: In der Generation 50 plus liegt diese Anforderung mit 39,7 Prozent an zweiter Stelle. Entwicklungsmöglichkeiten im Beruf sind hingegen den jungen Arbeitnehmern besonders wichtig: Unter den 18- bis 24-Jährigen kommen diese auf Platz fünf (18,8 Prozent), insgesamt werden sie nur an zehnter Stelle genannt (10,2 Prozent). (bpf, 14.2.2017)