Genf – Der Bürgerkrieg im Südsudan hat bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR ist das eine der größten Flüchtlingskrisen weltweit. Durch die Kämpfe seien im Südsudan 2,1 Millionen Menschen zu Vertriebenen im eigenen Land geworden, berichtete das UNHCR am Freitag in Genf.

Das bitterarme afrikanische Land ist erst 2011 unabhängig geworden. Es hat nach Weltbank-Angaben gut zwölf Millionen Einwohner. Ende 2013 war ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar eskaliert. In einem blutigen Bürgerkrieg kamen seither Zehntausende Menschen ums Leben.

Es gebe im ganzen Land keine sicheren Gebiete mehr, sagte UNHCR-Sprecher William Spindler. 60 Prozent der Flüchtenden seien Kinder, die teils schwer unterernährt in Nachbarländern wie Uganda, Äthiopien, Sudan und Kenia ankämen. Die Länder seien selbst arm und mit der Hilfe überfordert. Aber von den für 2016 benötigten 649 Millionen Dollar (607,00 Mio. Euro) sei nur ein Drittel zusammengekommen. Für dieses Jahr rief das UNHCR reichere Länder zu Spenden im Umfang von 782 Million Dollar auf. (APA, 10.2.2017)