Gastiert ebenfalls in Graz bei "impuls" – das hochkarätige Trio Accanto.

Foto: Doradzillo

Graz – Was da bis 22. 2. als impuls lockt, hat es angebotsmäßig in sich: Einst von Beat Furrer und Ernst Kovacic gründet, ist die Reihe zur international beachteten Ensemble- und Komponistenakademie (mit edler Vermittlungsabsicht und mit Spezialformaten) gewachsen. Generalsekretärin Ute Pinter: "Charme gewinnt impuls auch durch unorthodoxe Formate – von den Minutenkonzerten, die auch unter tags zum akustischen ,Schnuppern' einladen, bis hin zu einem Marathonkonzert, das Unersättliche mit zeitgenössischer Musik bis in die späten Nachtstunden hinein versorgt."

Salonkonzerte böten "wiederum die Möglichkeit, in nahezu privatem Rahmen zu hören und sich darüber auszutauschen. Konzerte – etwa in der List Halle – sind wiederum ein Festivalevent in großem Rahmen, anderes finden in Galerien ein anregendes interdisziplinäres Ambiente oder starten als Pop-up-Performance unverhofft im öffentlichen Raum." Hierzu reisen etwa 250 junge MusikerInnen und KomponistInnen aus mehr als 50 Nationen und vier Kontinenten an.

Ideale Bedingungen

Pinter: "Eine wesentliche Intention ist, KomponistInnen und InterpretInnen zusammenzubringen, sie gemeinsam arbeiten zu lassen und ihnen für die Realisierung ideale Bedingungen zu bieten." Um diese Zusammenarbeit zu stimulieren, "schreiben wir viele Calls aus, entwickeln Spezialprogramme, triggern etwa das Interesse an neuer Musik mit und für Film".

Es gebe einen Schwerpunkt "samt Symposion und Coaching für Gruppen, die in der Folge für Peter Tscherkasskys CinemaScope Triolgie Musik schreiben werden". Es ginge auch um Entdeckungen abseits eingefahrener ästhetischer und nationalspezifischer Gepflogenheiten. Und Programme entstünden zum Teil auch erst vor Ort.

Natürlich gibt es auch Fixpunkte, "etwa Werke bereits arrivierter KomponistInnen, die wir zum Teil auch im TutorInnenteam haben – wodurch wiederum ein enger Austausch zwischen Komponist und Interpret möglich wird". Nicht zuletzt geht man auch zu den Ursprüngen zurück durch "ein paar Werke der klassische Moderne", wobei auch Improvisationen, Intermediales, Performatives eine Rolle spielen. Wie auch eine Diskursschiene mit täglichen Vortrags- und Diskussionsangeboten, Round Tables und Komponistengesprächen.

Ohne Bühnenrand

Raumfragen? Das Programm zieht sich quer durch die Stadt und setzt auf die Nähe zwischen Publikum und Akteuren ohne hemmenden Bühnenrand. Man lässt etwa am "Day on Campus and in the City" auch hinter die Kulissen des Akademiebetriebs blicken.

Pinters Rolle? "Kulturlandesrat Dr. Buchmann meinte einmal, ich sei als Generalsekretärin von impuls der General und seine Sekretärin. Womit er nicht ganz unrecht hatte." Diese Rolle sei aber "auch eine stark selbstdefinierte und selbstgewählte. Ich schätze das Detail und auch den großen Bogen, verstehe mich gerne als Handwerker, als Kunst- und Kulturarbeiter, setze aber seit vielen Jahren – und dies nicht nur für impuls - als Kuratorin auch viele inhaltliche, viele programmatische Akzente." Was vollinhaltlich zu bestätigen ist. (Ljubisa Tosic, 10.2.2017)