Elle (F/B/D 2016, 130 min)
Regie: Paul Verhoeven
Mit: Isabelle Huppert, Virginie Efira, Christian Berkel, Laurent Lafitte, Alice Isaaz

Die Französin Isabelle Huppert spielt Michele, eine Frau in ihren Fünfzigern, die allein lebt und erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Eines Tages wird sie in ihrem Haus von einem maskierten Mann brutal vergewaltigt. Ihre Schreie gellen durch den Altbau – doch sind es Schreie der Angst, Schmerz oder gar der Lust? Der niederländische Erfolgsregisseur Paul Verhoeven legt mit "Elle" ein provokantes Werk über eine Vergewaltigung vor, das zwischen Drama, Thriller und Psychogramm angesiedelt ist – reagiert Michele doch so ganz anders, als es die Konventionen von einem Opfer verlangen würden.

Foto: Filmladen

History Of Now (A/Marokko 2015, 93 min)
Regie: Nadiv Molcho
Mit: Nadiv Molcho, Aya Beldi, Lea Louisa Wolfram, Kai Frederik Hillebrand

Eli und Maya sind unzertrennlich. Sich gemeinsam die Nächte um die Ohren schlagen, lange Blicke austauschen, das Leben genießen – nichts scheint ihre Zweisamkeit zu stören. Bis ein Marokko-Aufenthalt die ersten feinen Risse in diesem Beziehungsgebäude offenbart und sich für die Mittzwanziger die Frage stellt: Was erwarten wir uns eigentlich vom Leben? Nadiv Molcho, Sohn von Szenegastronomin Haya Molcho und Pantomime Samy Molcho, hat für seinen Erstling nicht nur die Hauptrolle übernommen, sondern zeichnet auch für Regie und Drehbuch verantwortlich.

Foto: Thimfilm

A Cure For Wellness (USA/D 2016, 146 min)
Regie: Gore Verbinski
Mit: Jason Isaacs, Dane DeHaan, Mia Goth, Johannes Krisch

Zwischen schneebedeckten Gipfeln suchen die Reichen und Erfolgreichen in einem Schweizer Sanatorium nach Erholung. Auch den jungen Wallstreet-Angestellten Lockhart (Dane DeHaan) verschlägt es ins Volmer Institut, allerdings um einen Kollegen zurück in die Staaten zu holen. Einmal angekommen, entdeckt der ambitionierte junge Mann aber schnell: Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Verstohlene Blicke, verschwindende Körper und verschlossene Türen machen die im ehemaligen Schloss angebotene Wassertherapie gleich weniger angenehm. "A Cure For Wellness" ist Gore Verbinskis Rückkehr zum Horror.

Foto: centfox

Lion – Der lange Weg nach Hause (USA/GB/AUS 2016, 129 min)
Regie: Garth Davis
Mit: Dev Patel, Rooney Mara, David Wenham, Nicole Kidman, Eamon Farren

Die Geschichte des indischen Buben Saroo weiß zu berühren: Als Fünfjähriger besteigt er einen Zug, der in Tausende von Kilometer von seiner Familie fortführt. In der Metropole Kalkutta angekommen, wird er in ein Waisenhaus gebracht und schließlich von einem Ehepaar aus Tasmanien adoptiert. Erst gut zwei Jahrzehnte später kann er sich als junger Mann auf die Suche machen und seine Heimat wiederfinden. "Lion" erzählt nach wahren Begebenheiten von einer Odyssee, die berührt.

Foto: Constantin Film

The Other Side Of Hope (FIN 2017, 98 min)
Regie: Aki Kaurismäki
Mit: Sakari Kuosmanen, Sherwan Haji, Ilkka Koivula, Ville Virtanen, Tommi Korpela, Kati Outinen, Sulevi Peltola

Finnlands Kultregisseur Aki Kaurismäki widmet sich mit "The Other Side Of Hope" wieder einmal den Vergessenen der Gesellschaft. Im neuen Werk des Künstlers – nach eigener Aussage sein letztes fürs Kino – kreuzen sich in bewährt lakonischer Weise die Pfade eines syrischen Flüchtlings (Sherwan Haji) und eines Geschäftsmanns (Sakari Kuosmanen). Nach einem kurzen Kampf folgt eine Pokerpartie und schließlich die gemeinsame Restaurantgründung. Und dahinter steht ein humorvolles Plädoyer für Menschlichkeit in wirren Zeiten.

Foto: Stadtkino

Boston (USA 2016, 133 min)
Regie: Peter Berg
Mit: Mark Wahlberg, Kevin Bacon, John Goodman, J.K. Simmons, Michelle Monaghan

Es sollte ein Fest werden, es wurde eine Tragödie: Am 15. April 2013 explodierten am Zieleinlauf des Boston-Marathons zwei Sprengsätze – drei Menschen starben. In seinem sensibel inszenierten Actionthriller "Boston" schildert US-Regisseur Peter Berg ("Deepwater Horizon") mit zuweilen dokumentarisch anmutenden Passagen ohne allzu reißerische Effekte die mehrtägige Jagd nach den beiden Attentäter. Die Auswertung des Videomaterials bringt schnell Erfolge, aber beim Aufspüren der Bombenleger gibt es manchen Rückschlag und manche Panne.

Foto: Constantin Film

Bailey – Ein Freund fürs Leben (USA 2017, 100 min)
Regie: Lasse Hallström
Mit: Britt Robertson, Dennis Quaid, Josh Gad, Peggy Lipton, Logan Miller

Zuckersüßes Gefühlskino ist eines der Markenzeichen von Regisseur Lasse Hallström ("Chocolat", "Gottes Werk und Teufels Beitrag"). Auch in seinem neuen Film "Bailey" schwelgt er in herzerwärmenden Momenten und drückt heftig auf die Tränendrüse. Der Star ist dabei ein Hund, der immer wieder geboren wird. Er fragt sich: Was ist der Sinn des Lebens – und findet die Antwort darin, den Menschen Lachen und Lieben beizubringen. Das Drehbuch basiert auf dem Bestsellerroman "Ich gehöre zu dir" von W. Bruce Cameron.

Foto: Constantin Film

Bibi und Tina 4 – Tohuwabohu Total (D 2017, 110 min)
Regie: Detlev Buck
Mit: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Louis Held, Emilio Moutaoukkil, Michael Maertens

Die junge Hexe Bibi und ihre Freundin Tina genießen die Sommerferien mit ihren Pferden, da kommt das nächste Abenteuer aus dem Busch: Ein Bub macht sich über ihre Suppe am Lagerfeuer her! Als sie ihn erwischen, freunden sie sich mit ihm an und geben ihm zu essen. Doch irgendetwas ist komisch an dem Burschen, der sich Aladin nennt und als syrischer Flüchtling ausgibt. Schnell fliegt seine Tarnung auf: Eigentlich ist er ein Mädchen und heißt Adea. Die Ausreißerin flieht vor ihrem Onkel und ihren Cousins, die sie in Nordalbanien zwangsverheiraten wollen. Das können Bibi und Tina nicht zulassen.

Foto: Filmladen

Bob, der Streuner (GB 2017 103 min)
Regie: Roger Spottiswoode
Mit: Luke Treadaway, Ruta Gedmintas, Joanne Froggatt, Anthony Head, Beth Goddard

Ex-Junkie James (Luke Treadaway) kämpft in London als Straßenmusiker mühsam um den kargen Lebensunterhalt. Als eines Tages ein Kater in seiner Sozialwohnung auftaucht, die ihm seine Betreuerin Val (Joanne Froggatt) vermittelt hat, beginnt für James ein neues Leben. Denn der flinke Kater Bob erweist sich als treuer Begleiter und Maskottchen. James kommt aus seinem Schlamassel heraus, knüpft zarte Liebesbande zu seiner unkonventionellen Nachbarin Betty (Ruta Gedmintas) und wagt sich an den Drogenentzug. Immer mit Freund Bob in Reichweite. (APA, red, 23.2.2017)

Foto: Constantin