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Alexis Pinturault unterstreicht mit seiner beachtlichen Abfahrts-Performance seine Favoritenrolle für die Kombination.

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Hat sich in den Favoritenkreis für die Abfahrt am Samstag katapultiert: Vincent Kriechmayr.

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St. Moritz – Mit einer überraschenden Bestzeit von Alexis Pinturault hat am Freitag das dritte Abfahrtstraining der alpinen Ski-Herren bei der WM in St. Moritz geendet. Der Franzose hatte auf stark verkürzter Strecke 0,09 Sekunden Vorsprung auf den Südtiroler Peter Fill und 0,13 auf den Schweizer Niels Hintermann. Bester Österreicher war Matthias Mayer als 32. (2,26). Viele Stars ließen das Training aus.

U. a. verzichteten die Österreicher Hannes Reichelt, der über ein flaues Gefühl im Magen klagte, Vincent Kriechmayr, Romed Baumann, Marcel Hirscher (lag mit Gliederschmerzen und erhöhter Temperatur im Bett.), Super-G-Weltmeister Erik Guay und sein kanadischer Landmann Manuel Osborne-Paradis, die Schweizer Beat Feuz, Patrick Küng und Carlo Janka, Travis Ganong (USA), Andreas Sander (GER) und Brice Roger (FRA) auf das Training.

Viele Medaillenanwärter

Im Verlauf der ersten WM-Woche zeigte sich, dass der Kreis der Favoriten größer geworden ist. "Die Abfahrt hat gewisse Sachen drinnen, die viele Leute gut können. Man hat keinen Highspeed-Teil, aus diesem Grund ist der Medaillenanwärterkreis ein bisschen größer", sagte ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher.

16 Mal hat Österreich bereits den WM-Titel in der Herren-Abfahrt geholt. So lange auf Gold gewartet wie jetzt hat man aber zuletzt 1996, als Patrick Ortlieb in der Sierra Nevada 14 Jahre nach Harti Weirather 1982 in Schladming zuschlug. Die großen Favoriten kommen aus der Schweiz, Italien, Norwegen und Kanada, das ÖSV-Quartett sieht sich in der Außenseiterrolle.

Michael Walchhofer war 2003 in St. Moritz der letzte Triumphator aus Österreich. Vincent Kriechmayr, Hannes Reichelt, Max Franz und Matthias Mayer wollen ebendort den Kreis nun schließen – und die erste Abfahrtsmedaille seit Bormio 2005 (Bronze durch Michael Walchhofer) überhaupt holen.

Kriechmayr im Rampenlicht

Mit einer 100-Prozent-Fahrt und überlegener Trainingsbestzeit sowie der klaren Qualifikation für das WM-Team hat sich der Super-G-Fünfte Kriechmayr ins Rampenlicht gefahren. "Die Startnummer zwei im Training war sehr gut, denn die Piste ist danach ruppiger geworden. Ich hoffe, dass ich noch einmal so eine Nummernfett'n habe. Ich kann auf keinen Fall versprechen, so eine Fahrt nochmals hinzubekommen. Ich werde versuchen, das Maximum rauszuholen", sagte der Oberösterreicher.

Für ihn bleiben aber die Schweizer die Favoriten auf die Nachfolge des Schweizer Überraschungssiegers von vor zwei Jahren, Patrick Küng. Allen voran hat Kriechmayr den "Kugelblitz" Beat Feuz auf der Rechnung. "Er ist die letzten zwei Tore wie ein Tourist gefahren, der hat bewusst geblufft. Normal zündet der herunten noch den Turbo", sagte Kriechmayr nach dem Training, in dem er dem zweitplatzierten Feuz 1,30 Sekunden abgenommen hatte.

Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass sich Küng 2015 auch erst in der Qualifikation in Beaver Creek seinen Startplatz erkämpft hatte. Andererseits erreichte in den vergangenen zwanzig Jahren bei Großereignissen nur einmal ein österreichischer Abfahrtsqualifikant eine Medaille, es war dies bei Olympia 1998 in Nagano Hannes Trinkl mit Bronze.

In den bisher fünf Saisonabfahrten hat es mit dem Norweger Kjetil Jansrud (Val d'Isere), Franz (Gröden), dem Südtiroler Dominik Paris (Kitzbühel), dem US-Amerikaner Travis Ganong und Reichelt (beide Garmisch) fünf verschiedene Sieger gegeben. Zu den Medaillenanwärtern zählen weiters Peter Fill (ITA) und eben Feuz, sowie der kanadische Super-G-Weltmeister Erik Guay und dessen drittplatzierter Landsmann Manuel Osborne-Paradis (CAN). (APA, 10.2.2017)

Wichtigere Ergebnisse 3. Abfahrtstraining der Herren am Freitag in St. Moritz:

1. Alexis Pinturault (FRA) 1:22,62 Min.
2. Peter Fill (ITA) +0,09 Sek.
3. Niels Hintermann (SUI) 0,13
4. Felix Monsen (SWE) 0,22
5. Jared Goldberg (USA) 0,32
6. Thomas Dressen (GER) 0,33
7. Dominik Paris (ITA) 0,38
8. Mauro Caviezel (SUI) 0,39
Weiter:
27. Kjetil Jansrud (NOR) 1,75
32. Matthias Mayer (AUT) 2,26
35. Max Franz (AUT) 2,44
43. Frederic Berthold (AUT) 3,12
48. Marco Schwarz (AUT) 4,14

U.a. nicht am Start: Hannes Reichelt, Vincent Kriechmayr, Romed Baumann, Marcel Hirscher (alle AUT), Erik Guay, Manuel Osborne-Paradis (beide CAN), Beat Feuz, Patrick Küng, Carlo Janka (alle SUI), Travis Ganong (USA), Andreas Sander (GER), Brice Roger (FRA)