Sapporo – In Abwesenheit eines Großteils der Elite hat am Freitag in Sapporo trotzdem Björn Kircheisen die Serie deutscher Weltcupsiege fortgesetzt. Er gewann in 25:59,3 Minuten 0,7 Sekunden vor dem Japaner Akito Watabe, Dritter wurde der Norweger Mikko Kokslien. Bester Österreicher wurde mit 50,8 Sekunden Rückstand Wilhelm Denifl als Neunter, Lukas Klapfer landete unmittelbar dahinter auf Rang zehn.

Die deutschen Saisondominatoren Johannes Rydzek und Eric Frenzel, österreichische Spitzenleute wie Mario Seidl und Bernhard Gruber und auch einige andere Athleten hatten nach dem Pyeongchang-Trip zugunsten der WM-Vorbereitung auf eine Weiterreise nach Japan verzichtet. Nur drei der bisher 15 besten im Weltcup waren am Start. So durfte sich Kircheisen erstmals seit vier Jahren wieder über einen Weltcupsieg freuen.

Sprungsieger Hisaki Nagamine spielte nach seinem 136-m-Satz in der Loipe keine Rolle mehr. Denifl ging als Fünfter in die Loipe, Klapfer war nach dem Springen Zehnter. "Das Springen war ganz lässig, der Sprung war sehr gut. Vor dem Laufen war es eine schwierige Ausgangssituation, Kircheisen war vier Sekunden vor mir", schilderte Denifl. Er hielt mit dem Deutschen, der bald mit Watabe die Spitze bildete, nicht mit. "Die letzte dreiviertel Runde war echt schwierig, aber mit einem neunten Platz kann man zufrieden sein", resümierte der 36-jährige Tiroler.

Auch Klapfer war letztlich froh. "Mit dem Springen war ich sehr zufrieden, das war der bisher der beste Wettkampfsprung der Saison. Das Laufen geht noch immer zach. Nachdem ich vor Seefeld krank war, quäle ich mich extrem auf der Loipe." ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen hatte nach guten Trainingsleistungen mit etwas besseren Platzierungen spekuliert. "Aber Willi und Lukas waren nicht ganz so glücklich auf der Schanze vom Wind her, sind aber brav gelaufen."

Am Samstag, für den Schneefälle erwartet werden, steht die Generalprobe für die Nordischen Weltmeisterschaften in Lahti auf dem Programm, freilich ohne die Medaillenkandidaten. "Nächste Woche werden wir alle treffen und machen einen Vorbereitungskurs auf die WM", meinte Eugen auch im Hinblick auf die daheimgebliebenen WM-Teilnehmer. Der erste von vier WM-Bewerben ist für 24. Februar angesetzt. (APA, 10.2.2017)