Wien – Aus dem Gewerkschaftsflügel der SPÖ kommt Kritik an den jüngsten Aussagen der Parteizentrale. Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler hatte zuletzt aus einer Umfrage zitiert, wonach Partei und auch Gewerkschaft als Bremser gesehen werden. SP-Chefgewerkschafter Wolfgang Katzian und AK-Chef Rudolf Kaske reagieren darauf nun wenig amüsiert.

"Ohne Gewerkschaft würde es keine Steuerreform geben, und der Wirtschaftsmotor würde weiter stottern. Das sollte Niedermühlbichler bei seinen Aussagen bedenken", sagte Kaske am Freitag in der "Kronen Zeitung". "Ich weiß nicht, was er mit Bremsern meint", kritisiert auch FSG-Vorsitzender Katzian in "Österreich". Die Gewerkschaft sei innovativ, gebremst werde nur, wenn Arbeitnehmerinteressen angegriffen würden.

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der im Burgenland mit der FPÖ regiert, kann auch mit der Strategie der Bundespartei, eine rot-grün-pinke Mehrheit anzustreben, nichts anfangen: "Hauptaufgabe der SPÖ ist die soziale Kompetenz und Verteilungsgerechtigkeit. Wie soll das mit einer neoliberalen Partei wie den Neos gehen?" (APA, 10.2.2017)