Graz – Neben insgesamt 222.856 Wahlberechtigten für die Gemeinderatswahlen in Graz, von denen 26.456 keine Österreicher, aber EU-Bürger waren, durften auch weitere 25.364 Nicht-Unions-Bürger am Sonntag wählen. Nämlich den MirgrantInnenbeirat, ein Gremium des Gemeinderats, das seit 1995 besteht. Um die neun zu vergebenden Mandate traten sieben Listen an.

Balkanstaaten auf Platz zwei

Dabei belegte die Kurdische Liste für Zusammenleben mit 498 Stimmen Platz eins, dicht gefolgt von einer ganz neuen Liste, die erstmals kandidierte: die Neue Generation, die vor allem junge Menschen aus verschiedenen Balkanstaaten anspricht und an Integrationspolitik, Bildung und Kinderbetreuung interessiert ist. Sie errang 491 Stimmen. Beide Listen bekamen je zwei Mandate und werden von jungen Frauen angeführt: die Kurdische Liste von Dilan Firinci, die Neue Generation von Adea Hadziabdic. Ebenfalls zwei Mandate schafften die Islamischen Kulturzentren Gries mit Evren Tömek.

Der Afghane Sharif Mohammadi war bereits Mitglied im Beirat, trat aber diesmal mit einer eigenen neuen Liste an und wurde mit einem Mandat hineingewählt. Daneben gibt es auch die Liste Afghanisch-Österreichische Einigkeit von Wahid Tamim, der ebenfalls einen Sitz errang.

Eine weitere Newcomerin war Endah Ebner mit der Internationalen Liste für Soziale Gerechtig-keit, die laut Geschäftsführer des MigrantInnenbeirats, Godswill Eyawo, unter anderem "Leute aus Indonesien, den USA, Ägypten und der Mongolei" versammelt. Auch sie schaffte ein Mandat.

Ein Wermutstropfen für Eyawo, der selbst aus Nigeria stammt: In der neuen Periode wird niemand aus einem afrikanischen Staat im Beirat sitzen. Die Liste des Künstlers Samson Ogiamien, ebenfalls Nigerianer, hatte mit nur fünf Wochen Wahlkampf zu wenig Zeit, sich zu etablieren. (cms, 7.2.2017)