Sanaa/Genf – Schmuggler schleppen zehntausende Flüchtlinge in den Jemen, obwohl in dem Land auf der arabischen Halbinsel seit zwei Jahren Bürgerkrieg herrscht. An den Küsten seien im vergangenen Jahr 117.000 Menschen aus Afrika angekommen, in der irrigen Annahme, dort ein besseres Auskommen zu finden, berichtete das Uno-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Dienstag in Genf.

Das UNHCR startet jetzt eine Aufklärungskampagne mit populären Musikern aus Somalia, Äthiopien und Ägypten, um die Menschen aufzuklären. "Im Jemen spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab", sagte der UNHCR-Direktor für die Region, Amid Awad. Vielen Flüchtenden sei das offenbar nicht bewusst.

Im Jemen sind seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2015 mehr als 7.000 Menschen umgekommen und mehr als zwei Millionen vertrieben worden. 19 Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Schiitische Houthis kämpfen dort gegen die sunnitische Regierung. Eine saudisch geführte Militärkoalition unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf Houthi-Stellungen. (APA, 7.2.2017)