Seltene Gelegenheit: Das Musical im Wiener Gartenbaukino
Wem die Eröffnungssequenz des diesjährigen Oscarfavoriten La La Land am besten gefallen hat, in dem sich ein Highway vor den Toren von Los Angeles in eine Bühne verwandelt und sich plötzlich im Rhythmus der Musik alles in Bewegung setzt, dem sei dieser Musicalklassiker aus dem Jahr 1961 empfohlen:
"West Side Story", inszeniert von Robert Wise und dem Choreografen Jerome Robbins, spielt indes an der anderen Seite Amerikas, nämlich in Manhattan. Basierend auf dem gleichnamigen Musical von Leonard Bernstein verwandelt sich New York in eine Arena der Straßenschluchten, in denen sich die verfeindeten Gangs, die "Jets" und die "Sharks" – das waren eben noch Namen! – einen offenen, halbstarken Tanzkrieg liefern, bei dem das Romeo-und-Julia-Thema ("One Hand, One Heart") für entsprechende Melodramatik und Schwermut im Hintergrund sorgt.
Dass dieser Film im Wiener Gartenbaukino als restaurierte 70-mm-Kopie zu sehen ist, darf man als seltenen Glücksfall betrachten. Denn wie kein anderes Genre muss das Musical, wie es hier der Fall ist, in aller Pracht und Größe erstrahlen. Und für La La Land liefert West Side Story gleich noch eine Vorlage: Zehn Oscars muss der aktuelle Musicalliebling erst bekommen. (pek, 3.2.2017)