Die Telefon-Ländervorwahl für den Kosovo ist mit dem heutigen Donnerstag in Kraft. Laut kosovarischen Medienberichten probierte der Chef der Telekom Kosovo, Agron Mustafa, als erste Person einen Anruf damit aus. Die eigene Vorwahl war zwischen dem Kosovo und Serbien, von dem sich der Kosovo 2008 für unabhängig erklärte, höchst umstritten.

Auf die eigene Ländervorwahl einigten sich Belgrad und Prishtina schließlich bei ihrem "Normalisierungsdialog", den die EU vermittelt. Im Dezember teilte die Internationale Telekommunikationsunion (ITU) dem Kosovo die Vorwahl auf Basis eines Antrags Serbiens zu.

"Historische Errungenschaft"

Mehr als 100 Staaten haben den Kosovo inzwischen als unabhängigen Staat anerkannt. Serbien will die Unabhängigkeit nach wie vor nicht offiziell anerkennen und arbeitet gegen eine Aufnahme des Kosovo in die UNO und andere internationale Organisationen. Kosovarische Politiker werteten die eigene Vorwahl als "historische Errungenschaft".

Die Präsidenten und Ministerpräsidenten beider Staaten waren am Mittwochabend im Rahmen des Normalisierungsdialogs erneut in Brüssel zusammengekommen. Die EU-Außenpolitikbeauftragte Federica Mogherini zeigte sich nach dem Treffen über den konstruktiven Ansatz, welchen beide Seiten an den Tag gelegt hätten, ermutigt, berichteten Medien. Die Vertreter Belgrads und Prishtinas kommentierten die Gesprächsrunde gegenüber Medien nicht. Auch über konkrete Gesprächsthemen wurde zunächst nichts bekannt. (APA, 2.2. 2017)