Wien – Der österreichische Werbemarkt ist 2016 um 4,6 Prozent gewachsen. Das Bruttowerbeaufkommen stieg auf 5,19 Mrd. Euro und damit erstmals über 5 Mrd. Euro. Das größte Wachstum verbuchte der ORF mit 16 Prozent, vor allem durch die Fußball-EM im Juni, so der Focus-Marktforscher Klaus Fessel bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. Für 2017 wird ein Wachstum von 2,3 Prozent vorausgesagt.

Erstmals wurde 2016 das Sponsoring in die Werbebilanz aufgenommen, so Fessel. Sponsoring macht in der Werbebilanz etwa 800 Mio. Euro aus, auch deshalb ist das Gesamtvolumen der Bilanz deutlich höher als im Vorjahr (4,2 Mrd. Euro). Exklusive Sponsoring entfällt das größte Stück des Werbekuchens wie im Vorjahr auf den Printbereich (43,1 Prozent), gefolgt vom Fernsehmarkt (25 Prozent). Allein die Tageszeitungen lukrierten rund 25 Prozent des Gesamtrozent steigerte. Bei den drei werbestärksten Konzernen handelt es sich wie berichet denn auch allesamt um Handelsorganisationen: die Rewe-Gruppe mit 165,2 Mio., die Spar-Gruppe mit 129,5 Mio. und die Lutz-Gruppe mit 125,4 Mio. "Das Bruttowerbevolumen von Rewe, Spar und Lutz entspricht in etwa mehr als ein Zehntel des gesamten Werbemarkts", erklärte Fessel.

Verhalten optimistisch

Für das Werbejahr 2017 geben sich die Marktforscher verhalten optimistisch. Die werbetreibende Wirtschaft erwartet ein Wachstum von 2,3 Prozent, wobei die werbetreibenden Unternehmen das Wachstum mit 2,7 Prozent wesentlich optimistischer einschätzen als die Agenturen, die ein Wachstum von nur 0,2 Prozent erwarten.

Ungebrochen ist der Trend zu einem starken Wachstum im Bereich der Onlinewerbung, der einen Zuwachs von knapp 10 Prozent im vergangenen Jahr verzeichnen konnte. Ein leichtes Wachstum gab es im TV-Segment (0,5 Prozent), während der Printbereich ein Minus von 4,3 Prozent verzeichnete.

Erstmals präsentierte Focus für 2016 eine alternative Werbebilanz, die neben klassischer Online-Werbung unter anderem auch Social-Media-Anzeigen berücksichtigt. Die alternative Werbebilanz zeigt einen geschätzten Onlineanteil von 17,2 Prozent am Werbemarkt auf, im Gegensatz zu 5,8 Prozent in der herkömmlichen Berechnungsmethode. (APA, 31.1.2017)