Jena/Leipzig – Pflanzen können zwischen verschiedenen gefräßigen Krabbel- und Kriechtieren auf ihren Blättern unterscheiden. Sie reagieren darauf, indem sie jeweils einen anderen Duft absondern, wie Forscher um Nicole van Dam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena aktuell im Fachblatt "New Phytologist" berichten.

Viele Pflanzen sondern Düfte ab, wenn sie von Insekten oder Schnecken angegriffen werden. Sie fordern damit Verstärkung an, indem sie etwa Wespen anlocken, die ihre Eier in Raupen legen und sie damit töten, wie die Wissenschafter schreiben. Damit gebe es weniger Schmetterlinge und in der nächsten Generation weniger Raupen.

Anpassung an exotische Schädlinge

Die Wissenschafter aus Jena, Leipzig und dem niederländischen Nijmegen untersuchten die Reaktion des Kreuzblütengewächses Rübsamen (Brassica rapa) auf verschiedene Fraßfeinde, darunter Raupen, Blattläuse und eine Nacktschnecke. Mit einem sogenannten Gaschromatografen analysierten sie die dabei verströmten Duftstoffe.

Zur Überraschung der Forscher konnten Pflanzen sogar erkennen, wenn sie von eingeschleppten, exotischen Tieren angegriffen wurden und passten ihren Geruch entsprechend an. Studienleiterin van Dam sieht darin einen Beweis, wie konkret Pflanzen auf ihre Umwelt reagieren können. "Was ich wirklich beeindruckend finde, ist, dass sie sogar in der Lage sind, zwischen einheimischen und fremden Pflanzenfressern zu unterscheiden", so die Wissenschafterin. (APA, 4.2.2017)