Bild nicht mehr verfügbar.

US-Unternehmen wie Starbucks zeigen sich tief besorgt.

Foto: ap/Richard Drew

New York / Seattle – US-Unternehmen reagieren beunruhigt auf das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für viele Muslime. Howard Schultz, der Chef der Kaffeerestaurantkette Starbucks, wandte sich in der Nacht auf Montag mit "tiefer Besorgnis" auf der Website des Unternehmens an die Mitarbeiter.

Er bezeichnete Trumps Erlass als verwirrend und kündigte Pläne an, um in den nächsten fünf Jahren 10.000 Flüchtlingen Jobs bei Starbucks anbieten zu können.

"Viele Menschen, die negativ von dieser Politik betroffen sind, sind starke Unterstützer der USA", twitterte Tesla-Chef Elon Musk. "Sie haben das Richtige getan, nicht das Falsche, und sie verdienen es nicht, zurückgewiesen zu werden." Trumps Einreiseverbot für Staatsangehörige einiger überwiegend muslimischer Länder sei "nicht der beste Weg", mit den Herausforderungen des Landes umzugehen.

"Verkehrt und ungerecht"

Uber-Chef Travis Kalanick bezeichnete das Dekret in einem Facebook-Post als "verkehrt und ungerecht". General-Electric-Chef Jeff Immelt erklärte in einem Firmenblog, aus dem verschiedene US-Medien zitierten, er teile die Sorgen seiner Mitarbeiter. Immelt versprach, GE werde den betroffenen Angestellten zur Seite stehen und versuchen, mit der Trump-Administration an Lösungen zu arbeiten. Zuvor hatte es bereits Kritik und Reaktionen etwa von Google, Facebook, Microsoft und Twitter gegeben. Die Tech-Konzerne setzen besonders stark auf Experten aus dem Ausland.

Auch die größte US-Bank JPMorgan Chase richtete sich im Zuge von Trumps Entscheidung laut US-Medienberichten an ihre Mitarbeiter. Vorstandschef Jamie Dimon versprach demnach in einem Statement allen Angestellten, die von dem Einreiseverbot betroffen sein könnten, das Unternehmen werde sich standhaft für sie einsetzen.

Immelt, Kalanick, Musk und Dimon zählen zu einer Reihe von Topmanagern, die Trump in Wirtschaftsfragen beraten wollen.

Änderungen bei Emirates und Lufthansa

Betroffen von dem US-Einreiseverbot für Muslime ist auch die arabische Fluggesellschaft Emirates. Diese stellt nun ihre Besatzung für Flüge in den USA um. "Die jüngste Änderung der Einreisebedingungen in die USA für Bürger von sieben Staaten gilt für alle Reisenden und Crewmitglieder", teilte die größte Airline der Vereinigten Arabischen Emirate mit.

Das Unternehmen habe bei der Besatzung deshalb "notwendige Änderungen" vorgenommen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen. Unter den Angestellten von Emirates sind auch Bürger der sieben mehrheitlich muslimischen Staaten, gegen die Trump am Freitag ein vorübergehendes Einreiseverbot verhängt hatte. Die Fluggesellschaft fliegt mehrere Städte in den USA an.

Bisher sei kein Besatzungsmitglied von der Neuregelung betroffen gewesen, erklärte das Unternehmen. Die Flüge finden den Angaben zufolge wie geplant statt.

Auch die Lufthansa setzt einen Teil ihres fliegendes Personals auf anderen Routen ein. "Wir haben Crewmitglieder, die von der Änderung betroffen sind", sagte ein Lufthansa-Sprecher am Montag. Zur Zahl der Betroffenen könne er derzeit nichts sagen. (APA, 30.1.2017)