Berlin/Washington – Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump wollen die bilateralen Beziehungen beider Länder weiter ausbauen. Darauf hätten sie sich in einem ausführlichen Telefongespräch am Samstagnachmittag verständigt, teilte Merkels Sprecher Steffen Seibert am Abend in Berlin mit.

Sie seien sich einig gewesen, wie wichtig sowohl die Nato als auch die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit für die Sicherheit und den Wohlstand beider Länder seien, hieß es. Themen seien neben der Nato die Lage im Nahen und Mittleren Osten, in Nordafrika sowie die Beziehungen zu Russland und der Konflikt in der Ostukraine gewesen.

Keine Informationen über Sanktionen

Ob in dem nach US-Angaben 45-minütigen Telefonat auch über die Frage der Aufhebung der Sanktionen gesprochen wurde, teilte Seibert nicht mit. Deutschland und Frankreich hatten zuvor klar gemacht, dass sie die EU-Sanktionen gegen Russland erst bei Fortschritten beim Minsk-Friedensabkommen lockern würden. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, ob Trump die US-Sanktionen gegen Russland aufheben könnte. Merkel und Trump hatten bisher nur einmal kurz nach dessen Wahl zum US-Präsidenten miteinander telefoniert.

Trump im Juli in Hamburg

Im dem Telefonat habe Trump auch seine Teilnahme am G-20-Treffen in Hamburg im Juli zugesagt, teilte Seibert weiter mit. Trump habe "seine Freude ausgedrückt, sie bald in Washington zu begrüßen". Beide seien überzeugt, "dass die NATO sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen muss und dass eine gemeinsame Verteidigung angemessene Investitionen in die militärischen Fähigkeiten und einen fairen Beitrag aller Verbündeten zur kollektiven Sicherheit erfordert", hieß es weiter.

Hintergrund sind Trumps Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben der europäischen Verbündeten. Man wolle die Zusammenarbeit gegen Terrorismus verstärken und versuchen, den Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika zu stabilisieren. (APA, 28.1.2017)