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Microsofts Surface-Sparte läuft nicht mehr so gut wie zuletzt.

Foto: Altaf Qadri / AP

Das boomende Geschäft mit IT-Diensten im Internet kurbelt das Wachstum des US-Softwareriesen Microsoft an. Im abgelaufenen Geschäftsquartal übertraf der Konzern vor allem dank der aufstrebenden Cloud-Sparte die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Experten. Das Smartphone-Geschäft stürzte hingegen praktisch komplett ab, auch Surface und Windows laufen nicht so wie erhofft.

Im abgelaufenen Geschäftsquartal steigerte Microsoft den Gewinn um 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag über den Markterwartungen. Der Umsatz kletterte 2,2 Prozent auf mehr als 26 Milliarden Dollar. Ohne Linkedin waren es 25,8 Milliarden und damit ebenfalls mehr als von Analysten vorausgesagt.

Surface-Schwäche

Der mit Smartphones generierte Umsatz stürzte im Vergleich zum Vorjahr um satte 81 Prozent ab, was angesichts dessen, dass mittlerweile nur mehr weniger Geräte mit dem mobilen Windows zu haben sind, aber auch keine sonderliche Überraschung darstellt. Schmerzhafter dürfte für den Konzern hingegen ein anderes Detail sein: Der Umsatz mit Surface-Tablets und -Laptops ist nämlich im vergangenen Jahr ebenfalls leicht zurückgegangen, hier schreibt Microsoft ein Minus von zwei Prozent. Gerade in das Wachstum dieser Sparte hatte das Unternehmen zuletzt einige Hoffnungen gelegt.

Im Stammgeschäft mit PC-Software, zu dem das Betriebssystem Windows gehört, sanken die die Umsätze ebenfalls um fünf Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar. Die neue Konzerntochter Linkedin kam auf Erlöse von 228 Millionen Dollar und schrieb einen Nettoverlust von 100 Millionen.

Cloud

Das Cloud-Geschäft schnitt hingegen wesentlich besser ab als erwartet. Die Erlöse legten hier um acht Prozent zu auf 6,9 Milliarden Dollar. Flaggschiff ist die Plattform Azure, auf der Unternehmen ihre Websites, Apps und Daten verwalten können und die mit Amazons Cloud-Dienst AWS sowie Angeboten von Google, IBM und Oracle konkurriert. Für Azure gab Microsoft ein Umsatzplus von 94 Prozent an, ohne absolute Zahlen zu nennen. Analystin Shannon Cross vom Analysehaus Cross Research sprach von einem "extrem soliden" Wachstum – obwohl dieses früher noch höher ausfiel. Gewinnkennziffern für das Cloud-Geschäft nennt Microsoft bislang nicht.

Fokus

Da sich das angestammte Softwaregeschäft in den vergangenen Jahren abgeschwächt hat, konzentriert sich Microsoft unter Firmenchef Satya Nadella mittlerweile zunehmend auf den Cloud-Service und mobile Anwendungen. Nadella hat 2014 das Ruder bei Microsoft übernommen. Unter seiner Ägide kaufte der Konzern zudem das Karrierenetzwerk Linkedin für 26,2 Milliarden Dollar. Der Deal wurde im vergangenen Monat abgeschlossen. (APA/red, 27.1.2017)