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Zeitansage mit grimmigem Gesicht: Physiker Lawrence Krauss (links) und der ehemalige UN-Botschafter der USA, Thomas Pickering, haben die Weltuntergangsuhr nachjustiert.

Foto: REUTERS/Jim Bourg

Washington – Unter anderem wegen der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sehen führende Wissenschafter wachsende Gefahr für den Fortbestand der Menschheit. Das Wissenschaftsmagazin "Bulletin of Atomic Scientists" stellte seine traditionelle Doomsday Clock am Donnerstag um 30 Sekunden vor. Sie steht nun auf zweieinhalb Minuten vor schwärzester Mitternacht.

Damit drückte das Bulletin die gesunkenen Chancen aus, einem Atomkrieg oder der Klimakatastrophe zu entgehen. "Das ist historisch. Die Uhr ist in 64 Jahren nicht näher an Mitternacht gewesen", sagte der Physiker und "Bulletin"-Vorstandsmitglied Lawrence Krauss. 1953, nach den ersten Wasserstoffbomben-Tests, stand sie auf zwei Minuten vor zwölf. Seit 2015 hatte die Uhr auf drei Minuten vor Mitternacht gestanden.

Die Begründung

Trump habe im Wahlkampf besorgniserregende Bemerkungen über den Einsatz und die Weiterverbreitung von Atomwaffen gemacht und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel infrage gestellt. "Obwohl er gerade erst das Amt aufgenommen hat, haben die zügellosen Aussagen, der Mangel an Offenheit für den Rat von Experten und fragwürdige Kabinettnominierungen eine bereits schlechte Lage der internationalen Sicherheit verschlimmert", heißt es in der Stellungnahme, die sich an "Anführer und Bürger der Welt" richtet.

Die Uhr existiert seit 1947 und soll symbolisieren, wie dicht die Menschheit an der Vernichtung durch Atomwaffen oder Umweltgefahren ist. Bei ihrer Einführung stand sie auf sieben vor zwölf. Nach dem Fall der Berliner Mauer hatten die Forscher ihre Uhr deutlich – und zwar auf 17 Minuten vor Mitternacht – zurückgestellt. (APA, red, 26.1.2017)