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Wien – Die Werbebudgets öffentlicher Stellen sinken in den vergangenen Jahren laufend – wohl auch, weil sie seit 2012 nach dem Medientransparenzgesetz zu veröffentlichen sind. Drastisch sanken die Werbeausgaben des Kanzleramts unter Christian Kern im Vergleich zu jenen Werner Faymanns, analysiert die Politikwebsite diesubstanz.at.

Die Plattform des Journalisten Johannes Huber warf einen genaueren Blick auf die Werbebuchungen des Bundeskanzleramts im dritten Quartal 2016, dem ersten ganz unter der Verantwortung Kerns, und das dritte Quartal 2015, damals unter Werner Faymann. Der Befund: "Unter Kern betrug das Anzeigenvolumen mit 312.378,21 Euro nicht einmal halb so viel wie unter Faymann." Unter Faymann wurden im dritten Quartal 740.450,11 Euro für Werbung verbucht und gemeldet.

"Zu spüren bekamen dies vor allem die Boulevard-Titel", beschreibt Huber die Kürzungen. Und nicht allein die, wie die Übersicht zeigt. Die exakten Werte der Buchungen laut Medientransparenzdatenbank finden Sie in dieser zweiten Übersicht:

Bagatellgrenzen und andere Transparenzgrenzen

Bei den Werten ist zu berücksichtigen: Buchungen unter 5.000 Euro pro Quartal fallen unter die Bagatellgrenze des Medientransparenzgesetzes und sind nicht der Komm Austria zu melden. Insbesondere bei den Einzeldaten kann ins Gewicht fallen: Wird eine Rechnung nur ein paar Tage später bezahlt, fällt sie ins nächste Meldequartal. Und: Das Bundeskanzleramt ist ein kleiner Ausschnitt öffentlicher Buchungen. Beim einen oder anderen Politiker sollen schon Werbeaufträge öffentlicher Unternehmen in Zusammenhang mit Wünschen von Politikern gestanden sein.

Gesamtbuchungen sinken

Größter öffentlicher Bucher ist laut Medientransparenzdaten seit 2012 in jedem Quartal die Stadt Wien. Im dritten Quartal 2016 meldete sie mit 3,8 Millionen den niedrigsten Wert bisher.

Alle gemeldeten Buchungen öffentlicher Stellen sanken im dritten Quartal 2016 ebenfalls auf den bisherigen Tiefstwert von 34,9 Millionen Euro. (red, 25.1.2017)