Robert Schindel ist einer von acht Lyrikern, die bei den Grazer Tagen der Lyrik im Literaturhaus lesen werden.

Foto: Matthias Cremer

Christian Teissl liest bei den Grazer Lyrik-Tagen.


Foto: Teissl

Graz – Am Mittwoch starten die Grazer Tage der Lyrik, die an zwei Abenden acht deutschsprachige Dichter vorstellen. Darunter der vielseitige Essayist und Literat Ferdinand Schmatz, der 1953 im niederösterreichischen Korneuburg geboren wurde.

Neben Gedichten und Romanen verfasste Schmatz Studien über die Avantgardekünstlerzirkel der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus, die in Sinn
& Sinne. Wiener Gruppe, Wiener Aktionismus und andere Wegbereiter
gesammelt sind.

Wie die Protagonisten des Bandes führt Schmatz ein künstlerisches Doppelleben, das verschiedene Sparten und Genres verbindet. Eine Gemeinsamkeit mit Wiener, Rühm, Nitsch, Brus und Co ist die Praxis der Gemeinschaftsarbeiten.

Der begabte Fußballer Schmatz hat derartigen Teamgeist 1985 mit dem bildenden Künstler Heimo Zobernig bewiesen, später mit der Musikerin Hsin-Huei Huang. Mit dem Lyrikband Quellen (Haymon, 2010) hat der Dichter die Donau von den Quellen bis zur Mündung begleitet und die Landschaften in unprätentiöser Sprache beschrieben.

Einen märchenhafteren Zugang zur poetischen Vermessung der Welt pflegt der deutsche Dichter und Übersetzer Norbert Hummelt, der in Pans Stunde (Luchterhand, 2011) den Mythos
der Titelfigur sowie die Polaritäten zwischen Liebe und Tod und zwischen Furcht und erotischer Anziehung beleuchtet. Weiters lesen heute, Mittwoch, Petra Gangl bauer und Sonja Harter. Morgen, Donnerstag, geht es mit dem Grazer Christian Teissl, dem Autor und Lektor Michael Hammerschmid – der an beiden Abenden die Moderation übernimmt – sowie mit Robert Schindel und Ilma Rakusa weiter.

Schindel ist mit Scharlachnatter (Suhrkamp, 2015) zur Lyrik zurückgekehrt. Liebes- und Naturgedichte oder Sprachreflexionen von barocker Anmutung.

Die vielseitige Schweizer Schriftstellerin Rakusa, hat mit Impressum: Langsames Licht (Droschl, 2016) nach 15-jähriger Abstinenz wieder einen Gedichtband pu bliziert, der ebenso sprachspielerisch wie melancholisch Eindrücke von Berlin, Bukarest, Duisburg, Lemberg, Odessa oder Trans silvanien festhält. (Gerhard Dorfi, 24.1.2017)