Bujumbura – Burundi hat mit der Freilassung von 2.500 Inhaftierten – darunter Dutzende politische Häftlinge – begonnen. Die ersten 300 Menschen wurden aus dem Mpimba Gefängnis in der Hauptstadt Bujumbura entlassen.

Das sagte Justizministerin Aimee Laurentine Kanyana am Montag. Unter den Begnadigten sind demnach auch Mitglieder der Opposition, die an Protesten gegen den umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza teilgenommen hatten.

Nkurunziza hatte im April 2015 angekündigt, entgegen der verfassungsrechtlichen Bestimmungen ein drittes Mal für das Präsidentenamt zu kandidieren. Er gewann die Wahl wenige Monate später. Das kleine ostafrikanische Land fiel in eine tiefe politische Krise. Seither wurden Hunderte Menschen getötet, zumeist von Sicherheitskräften. Der Internationale Strafgerichtshof hatte 2016 eine Untersuchung möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet.

In dem Land mit rund elf Millionen Einwohnern war erst 2005 ein Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit mit schätzungsweise 300.000 Toten zu Ende gegangen. (APA, 23.1.2017)