Schnell auf Schalke angekommen: Guido Burgstaller.

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Gelsenkirchen – Mit seinem Last-Minute-Siegtreffer über Ingolstadt hat ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller am Samstag den Bilderbuch-Wechsel zu Schalke perfekt gemacht. "Es ist ein überragend geiles Gefühl, wenn du in der Nachspielzeit vor der blauen Wand treffen kannst", meinte er im Hinblick auf das Tor vor der Schalker Fankurve, mit dem er einer matten Vorstellung noch ein glückliches 1:0-Ende bescherte.

In der 69. Minute hatte der erst zwölf Tage zuvor für 1,5 Millionen Euro aus Nürnberg verpflichtete Stürmer seinen Premierentreffer im deutschen Fußballoberhaus noch verpasst, Sekunden vor dem Abpfiff wurde er dann zum Matchwinner. Der 27-Jährige stand nach einem abgefälschten Schuss seines Landsmanns Alessandro Schöpf goldrichtig und netzte zum umjubelten Erfolg der Gastgeber ein. "Ich habe immer gehofft, dass ich noch eine Torchance bekomme", betonte Burgstaller nach seiner erfolgreichen Premiere. "Natürlich träumt man von solch einem Finish."

Trainer erleichtert

Der neunfache ÖFB-Teamkicker, der erst zur zweiten Hälfte für den defensiven Johannes Geis von Trainer Markus Weinzierl zur Unterstützung von Eric Maxim Choupo-Moting auf den Rasen geschickt, wurde, gehörte neben dem später ebenfalls eingewechselten Ex-Sturm-Graz-Akteur Donis Avdijaj zu den wenigen Lichtblicken. "Er war gut, dass wir dann mit zwei klassischen Stürmern gespielt haben", befand Weltmeister Benedikt Höwedes und lobte den Neuzugang. Burgstaller, im Herbst mit 14 Toren für Nürnberg bester Zweitliga-Schütze, habe seinen "Torriecher" bewiesen.

Burgstaller dürfte sich auch gleich bei Weinzierl beliebt gemacht haben. "Mir sind ganze Steine vom Herzen gefallen", meinte der Coach nach einem "dreckigen Sieg" (Höwedes). "Wir wollten die Begegnung unbedingt gewinnen, wissen aber auch, dass wir es in der kommenden Wochen noch besser machen müssen", bestätigte Burgstaller. Nächster Gegner ist am Freitag mit Eintracht Frankfurt eines der Überraschungs-Teams des Herbsts.

Leverkusen startet gut, Dragovic im Pech

Gekickt wurde am Sonntag auch. Bayer Leverkusen konnte den Europacup-Plätzen wieder etwas näher kommen. Der Werks-Club setzte sich daheim gegen Hertha BSC mit 3:1 durch.

Ömer Toprak (12.) und Hakan Calhanoglu (36.) mit einem Handelfmeter brachten die Gastgeber mit 2:0 in Führung. Zuvor hatten die Leverkusener ihre jüngsten fünf Penaltys in Pflichtspielen vergeben. Valentin Stocker (44.) gelang vor der Pause der Anschlusstreffer für die Berliner. Calhanoglu (88.) sorgte mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung.

Bayer verbesserte sich mit 24 Punkten auf Platz acht. Bei den Siegern spielte Julian Baumgartlinger durch, Aleksandar Dragovic musste bereits in der 8. Minute mit Verdacht auf Muskelfaserriss im Oberschenkel ausgetauscht werden. Ramazan Özcan saß auf der Bank.

Laut Leverkusen-Trainer Roger Schmidt wird Aleksandar Dragovic "eine gewisse Zeit ausfallen. Wenn er runtergeht, ist es keine Kleinigkeit", sagte der frühere Salzburg-Coach. Der ÖFB-Teamverteidiger erlitt eine Muskelverletzung im Oberschenkel, nach Angaben der "Bild"-Zeitung war noch am Sonntagabend eine MRT-Untersuchung geplant, um den genauen Grad der Blessur festzustellen.

Das erste Länderspiel des österreichischen Nationalteams in diesem Jahr steigt am 24. März in der WM-Qualifikation in Wien gegen die Republik Moldau, vier Tage später steht in Innsbruck das Testmatch gegen Finnland auf dem Programm. (APA, 22.1.2017)