Das Lawinenunglück in den Abruzzen brachte viel menschliches Leid, doch daneben gibt es auch einen wirtschaftlichen Schaden. Und der trifft vorerst den österreichischen Eigentümer des Hotels Rigopiano: Raiffeisen. Das Vier-Stern-Resort gehört nach einer früheren wirtschaftlichen Schieflage der damaligen Besitzer Gesellschaften aus dem Konzern der Raiffeisen Zentralbank.

Konkret steht Rigopiano im Eigentum einer A-Leasing mit Sitz in Treviso, die wiederum zur Raiffeisen Leasing zählt. Entsprechende Informationen wurden dem Standard am Samstag von der RZB bestätigt. Man bedauere das Unglück und das verbundene menschliche Leid zutiefst, teilte eine Sprecherin mit. Zudem wurde betont, dass alle behördlichen und technischen Sorgfaltspflichten eingehalten worden seien.

Ermittlungen

Wie berichtet ermittelt die Staatsanwaltschaft von Pescara rund um die Lawinenkatastrophe und will dabei auch die Entstehung des Hotels prüfen. Es wurde 2007 offenbar noch unter dem Vorbesitzer zu einem Luxusresort ausgebaut. Später wurden laut Medienberichten im Zusammenhang mit der Pleite des Hotels Ermittlungen wegen fahrlässiger Krida durchgeführt. Demnach habe der Vorbesitzer den Komplex an eine Gesellschaft übertragen, um ihn dem Zugriff von Gläubigern zu entziehen.

Es soll um 2,5 Millionen Euro an Verbindlichkeiten gegangen sein. Ob Raiffeisen Leasing bzw. ihre italienische Gesellschaft im Zuge dieser Ereignisse in den Besitz von Rigopiano gelangte, war am Samstag nicht zu eruieren. (as, 21.1.2017)