Das Podest: Valentin Giraud Moine (FRA/2.Platz), Dominik Paris (ITA/1.Platz) und Johan Clarey (FRA/3.Platz).

Foto: APA/Neubauer

Paris wurde nach und nach schneller, seine Platzierungen bei den Zwischenzeiten: 13, 14, 14, 8, 3, 5, 1, 1.

Foto: APA/AFP/Klamar

Im Ziel musste der Italiener noch länger zittern, ehe der zweite Sieg in Kitzbühel fixiert war.

Foto: APA/Groder

Kitzbühel – Dominik Paris hat am Samstag die klassische Hahnenkammabfahrt auf der Kitzbüheler Streif vor 50.000 Zuschauern in 1:55.01 Minuten gewonnen und damit seinen siebenten Weltcuperfolg gefeiert. Der Italiener setzte sich bei einmal mehr traumhaft winterlichen Bedingungen vor zwei Franzosen durch. Zweiter wurde der sensationell fahrende Valentin Giraud-Moine (+0,21 Sekunden), als Dritter raste Johan Clarey (+0,33) auf das Podest. Die ÖSV-Läufer konnten sich nicht ganz vorne einreihen, Matthias Mayer (+0,75) war als Achter bester Österreicher.

Dritte Gams für Paris

Paris holte sich nach seinem Abfahrtstriumph 2013 seine dritte goldene Gams in Kitzbühel, 2015 hatte er den Super G für sich entschieden. Der 27-jährige durfte sich über einen Siegerscheck von 74.000 Euro brutto und die Führung im Disziplinenweltcup freuen. "Ein Wahnsinn! Das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich da oben stehe. Heute sind es mehr Emotionen als beim ersten Mal, der erste Sieg ist einfach passiert." Er habe sein rechtes Knie geküsst, weil er froh sei, dass es so viel aushält.

Der Italiener, mit Nummer neun gestartet, musste aber lange zittern, zahlreiche Fahrer lagen zwischenzeitlich voran oder kamen gefährlich nahe, weil ihm im oberen Abschnitt keine optimale Fahrt gelang. Sein Landsmann Peter Fill, Sieger 2016, verpasste als Vierter das Podest um sieben Hundertstelsekunden denkbar knapp.

Giraud-Moine legte erst mit Nummer 24 los und konnte seine starken Teilzeiten bis ins Ziel bestätigen. "Es ist erstaunlich, es ist ein Traum". Zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag stand er zum zweiten Mal nach Rang zwei in Kvitfjell 2016 auf einem Weltcuppodest. Für den 36-jährigen Clarey war es der vierte Stockerlplatz seiner Karriere.

Für die Österreicher lief es einen Tag nach dem Sieg von Matthias Mayer im Super-G nicht nach Wunsch. Der Kärntner fuhr auf den achten Platz, unmittelbar vor Hannes Reichelt (+0,82). Für Mayer war es das beste Abfahrtsergebnis seit November 2015 in Lake Louise, als er ebenfalls Achter war. "Ich bin zufrieden. Ein Top-Ten-Platz passt. Es war nicht so einfach, es war erst die dritte Abfahrt nach dem Sturz", sagte der Olympiasieger, der im Mittelteil nicht optimal zurecht kam.

Reichelt wurde im sogenannten U-Hakerl vor der Steilhangeinfahrt weit abgetragen und kam trotz einer beeindruckenden Aufholjagd für den Sieg nicht mehr in Frage. "Da oben ist es so schwer, da kann alles passieren", sagte der 2014-Sieger, der im Ziel überrascht war, so nahe dran zu sein.

Feuz am Weg zum Sieg ins Netz

Sensationell unterwegs war Beat Feuz, am Freitag Dritter im Super G. Der Schweizer nahm bei der Einfahrt in die Traverse eine Spur zu viel Risiko und flog mit klarer Zwischenbestzeit in die Netze, blieb jedoch unverletzt. "Ich habe alles riskiert, aber die Streif verzeiht dir nichts." Christof Innerhofer, am Freitag Zweiter, fuhr bei der Steilhangausfahrt wie einst der US-Amerikaner Bode Miller über die Plane und verlor dort das Rennen.

Für Max Franz war das Rennen nach einem Malheur schnell gelaufen, er verlor mit Zwischenbestzeit nach der Mausefalle einen Ski, vermied durch bravouröse Fahrweise aber einen schweren Sturz. "Die Chance wäre da gewesen", sagte der Gröden-Sieger. Mit Vincent Kriechmayer (11./+1,05), Klaus Kröll (17./+1,53) Daniel Danklmaier (25./+1.83) und Romed Baumann (26./+1,85) fuhren insgesamt sechs Österreicher in die Punkteränge.

Erstmals seit 2013 konnte die in Streif wieder in voller Länge von 3.312 Metern genossen werden. Es war nach Val d'Isere und Gröden die erst dritte Saisonabfahrt. Der in Frankreich siegreiche Norweger Kjetil Jansrud (+2,18) konnte sich nicht unter den besten 30 klassieren. (Thomas Hirner, 21.1.2017)

Die Sieger seit 2006:

2006: Michael Walchhofer (AUT)
2007: ausgefallen
2008: Didier Cuche (SUI)
2009: Didier Defago (SUI)
2010: Didier Cuche (SUI)
2011: Didier Cuche (SUI)
2012: Didier Cuche (SUI)
2013: Dominik Paris (ITA)
2014: Hannes Reichelt (AUT)
2015: Kjetil Jansrud (NOR)
2016: Peter Fill (ITA)
2017: Dominik Paris (ITA)