Ob dominant oder untergeordnet, steht einem Pukeko im wahrsten Sinne des Wortes auf die Stirn geschrieben.

Foto: C. O'Connor

Hamilton, Ontario – Purpurhühner werden bis zu einem halben Meter lang, klingen wie eine Hupe und stellen sich beim Schwimmen geschickter an als beim Fliegen. Die Tiere, die trotz ihres Namens nicht mit den Hühnern, sondern den Kranichen verwandt sind, kommen mit mehreren Arten von Afrika über Südasien bis nach Ozeanien vor.

Neben ihrer namensgebenden Gefiederfarbe zeichnet sie auch ein Stirnschild aus verdicktem Hautgewebe aus. Diesen Schild haben sich Forscher um Cody Dey von der kanadischen McMaster University genauer angesehen. Wie sie in der Fachzeitschrift "Auk" berichten, kommuniziert dieser Schild offenbar den sozialen Status eines Männchens stärker als jedes andere Körpermerkmal.

Das soziale Netzwerk von Pukekos

Deys Team widmete sich der Purpurhuhnart Porphyrio melanotus, die in Neuseeland Pukeko genannt wird. Sie hat sich dort, ursprünglich aus Australien und den angrenzenden Inselgruppen stammend, erst vor etwa 1.000 Jahren etabliert. Möglicherweise wurde sie von den Ahnen der Maori mitgebracht.

Die Forscher untersuchten die Stirnschilde von 272 Pukekos und verglichen deren Breite und Farbintensität mit dem sozialen Status, den das betreffende Tier jeweils in seiner Gruppe hatte. Es zeigte sich, dass der Schild eindeutig mit dem Status korreliert – und beide Faktoren mit dem Hormonhaushalt, also auch mit der Größe der Hoden.

Bei der Farbintensität des Gefieders besteht zwar derselbe grundlegende Zusammenhang, allerdings ist er schwächer: Die Federn wechseln nur ein- bis zweimal pro Jahr mit der Mauser. Der Stirnschild hingegen übermittelt aktuelle Statusmeldungen: Er kann nämlich binnen einer Woche zusammenschrumpfen, wenn ein Männchen von einem stärkeren Rivalen in eine untergeordnete Rolle gedrängt wird. Unter allen körperlichen Anzeichen ist dies also das aktuellste Status-Update. (red, 28. 1. 2017)