Martin McGuinness zieht sich aus der Politik zurück. Er sei körperlich nicht in der Lage einen intensiven Wahlkampf zu führen.

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London – Der zurückgetretene Vize-Regierungschef von Nordirland, Martin McGuinness, zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück. Der Politiker der katholisch-republikanischen Partei Sinn Fein sagte am Donnerstag angesichts der bevorstehenden Neuwahlen, er sei "rasch zu der Erkenntnis gekommen", dass er körperlich nicht in der Lage sei, einen wochenlangen intensiven Wahlkampf zu führen.

McGuinness sagte bei der Pressekonferenz in Belfast weiter, er kämpfe schon seit mehreren Monaten gegen eine Krankheit, ohne sich zu Details zu äußern. Er hoffe, dass er sich davon erhole.

Will "Botschafter des Friedens" bleiben

Ganz zurückziehen aus der Öffentlichkeit will sich McGuinness aber nicht. Er sei entschlossen, weiterhin als "Botschafter des Friedens, der Einheit und der Versöhnung" aufzutreten, sagte er.

McGuinness war in der vergangenen Woche zurückgetreten und hatte damit die Regierungskoalition in Nordirland zum Scheitern gebracht. Er lag im Streit mit Regierungschefin Arlene Foster wegen eines Förderprogramms für erneuerbare Energien, aus dem Millionenbeträge versickert sein sollen. Der britische Nordirland-Minister James Brokenshire setzte am Montag Neuwahlen des Parlaments für Anfang März an. (APA, 19.1.2017)