Salzburg – Im Museum der Moderne Salzburg (MdM) blickt man zufrieden auf das Jahr 2016 zurück. 104.000 Besucher konnten auf dem Mönchsberg und im Rupertinum verzeichnet werden und damit knapp 5000 Besucher mehr als im Vorjahr. Für das Jahr 2017, dessen Programm MdM-Direktorin Sabine Breitwieser auf einer Pressekonferenz am Donnerstag vorstellte, ist man zuversichtlich, mit 16 Ausstellungen an diesen Erfolg anknüpfen zu können.

Ein Höhepunkt verspricht jene Schau zu werden, mit der sich im MdM eine Serie zu weiblichen Protagonisten der Avantgarde fortsetzt. Nach Ana Mendieta, Andrea Fraser und zuletzt – mit großem Erfolg – Carolee Schneemann wird 2017 die US-amerikanische Cellistin und Performancekünstlerin Charlotte Moorman (1933-1991) vorgestellt. Bekannt geworden vor allem als Muse Nam June Paiks, ist die Künstlerin auch als Vermittlerin eine wichtige Figur der US-Avantgarde. Ihr Schaffen umfassend zu ergründen, ist das Ziel der ab März gezeigten Schau Ein Fest des Staunens, die 2016 schon in New York Erfolge feierte.

Im Frühjahr außerdem zu sehen ist u. a. die Präsentation Aktionsraum Museum: Sie beruht auf Workshops, in denen "unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen" mit Protagonisten der Kulturszene über die "sich verändernde Öffentlichkeit des Kunstmuseums" nachdenken und ist auf Fragen der Kunstvermittlung gerichtet. Hinzu kommt, aus aktuellem Anlass, eine dem kürzlich verstorbenen Bildhauer Roland Goeschl gewidmete Schau (ab April).

In den Sommer geht das MdM mit der Ausstellung Auf/Bruch (ab Juli), die sich mit den Fotografinnen Elly Niebuhr, Ellen Auerbach und Grete Stern sowie der Künstlerin und Pädagogin Friedl Dicker-Brandeis Fragen der Exilkunst annimmt. Zeitgleich mit den Salzburger Festspielen und in "Vernetzung" mit denselben macht dann ab Ende Juli die Ausstellung Thick Time im MdM Station, eine Werkschau des Künstlers William Kentridge. Die multimedialen Arbeiten des Südafrikaners, der bei den Festspielen die Oper Wozzeck inszeniert, unterhalten ein Naheverhältnis zur Bühnenkunst.

Bauliche Zukunft

Am Ende des Jahres stehen eine Retrospektive zum Künstler Georg Eisler sowie eine Ausstellung, die sich mit "Raum und Fotografie" auseinandersetzt. Zuvor noch startet im November allerdings die Ausstellung Neues Salzburg, die in gewisser Weise eine Fortsetzung der Ausstellung Ungebautes Salzburg von 2015 ist: Nicht verworfene Entwürfe aus vergangenen Tagen stehen diesmal im Mittelpunkt, sondern die Konzepte von vierzehn Architekten, die über die bauliche Zukunft der heutigen Mozartstadt nachdenken. (rg, APA, 19.1.2017)