Berlin – Die Nato wird immer öfter Ziel von Cyberangriffen. "Nach unseren neuesten Erhebungen gab es im vergangenen Jahr pro Monat durchschnittlich 500 bedrohliche Cyberangriffe auf Einrichtungen der Nato, die ein intensives Eingreifen vonseiten unserer Experten erforderlich machten", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der deutschen Zeitung "Welt" vom Donnerstag. Das seien 60 Prozent mehr als 2015.

Die meisten dieser Angriffe gingen nicht von Privatpersonen aus, sondern seien von staatlichen Institutionen anderer Länder gesponsert worden. Das sei aus dem großen Ressourcenaufwand klar ersichtlich.

Neben militärischen Gefahren für die Nato durch diese Cyberattacken befürchtet Stoltenberg auch politische Probleme, vor allem bei möglicher Datenmanipulation in Wahlkämpfen. "Der Nato liegen Berichte von verschiedenen Regierungen aus Mitgliedsstaaten vor, die befürchten, dass Hacker versuchen werden, sich in nationale Wahlkämpfe einzumischen. Damit würden sie die Demokratie unterminieren." Seit einiger Zeit, so Stoltenberg, biete die Nato allen Bündnismitgliedern Krisenteams an, die ihnen helfen sollen, ihre Netze besser zu schützen. (APA, 19.1.2017)