Violetta Schurawlow: "Abends, bevor ich ins Bett gehe, gilt den Bären mein letzter Blick, und ich sage ihnen, dass ich froh bin, dass ich sie habe."

Foto: Nathan Murrell

"Als ich mit 20 Jahren begonnen habe, viel unterwegs zu sein, haben mir meine zwei jüngeren Brüder diese beiden Bären zum Geschenk gemacht. Sie sollten auf Reisen bei mir sein, mich beschützen und mich an meine Geschwister erinnern.

Tatsächlich begleiten sie mich seit gut zehn Jahren überallhin. Ob das nicht manchmal umständlich ist? Nein, gar nicht! Selbst wenn sie zwei Meter groß wären, würde ich sie mitnehmen. Ich liebe sie über alles. Obwohl ich nicht schummeln möchte.

Es kommt auch vor, dass ich nur einen von beiden Bären mitnehme. Manchmal den großen, dann wieder den kleinen. Klar ist derjenige, der zu Hause bleiben muss, eifersüchtig und lässt mich das spüren. Wenn wir nicht auf Reisen sind, sitzen die Bären auf einer großen Fensterbank in meinem Schlafzimmer.

Abends, bevor ich ins Bett gehe, gilt ihnen mein letzter Blick, und ich sage ihnen, dass ich froh bin, dass ich sie habe. Nein, Namen haben sie keine. Sie sind Bär und Bär." (Michael Hausenblas, RONDO, 23.1.2017)

Weitere Beiträge "Das beste Stück"