2016 steckte Pawlenski eine Tür am Hauptsitz des Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau in Brand.

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2014 schnitt er sich aus Protest gegen die Praxis, Kritiker missbräuchlich in die Psychiatrie einzuweisen, ein Ohrläppchen ab.

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Moskau – Aus Angst vor Verfolgung durch die Moskauer Behörden ist der umstrittene Aktionskünstler Pjotr Pawlenski aus Russland geflohen. Man versuche ihm und seiner Frau sexuelle Übergriffe anzuhängen, sagte Pawlenski dem russischen Oppositionssender Doschd am Montag.

Eine Schauspielerin beschuldige die beiden, sie vergewaltigt zu haben. Dem Paar könnten bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft drohen. Pawlenski sagte dem TV-Sender, bei den Anschuldigungen handle es sich um "Denunziation". Deshalb sei er mit seiner Frau und den beiden Kindern zunächst über Weißrussland in die Ukraine gereist. Von dort aus sei er nach Frankreich geflogen, wo er um politisches Asyl bitten werde.

Umstrittene Aktionen

Pawlenski hat für seine umstrittenen Aktionen immer wieder Strafen in Kauf genommen. Er hatte sich etwa aus Protest gegen Korruption den Mund zugenäht und seinen Hodensack auf dem Roten Platz festgenagelt. 2016 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er am Hauptsitz des Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau eine Tür in Brand gesteckt hatte (DER STANDARD berichtete). Nun sehe er sich gezwungen, zum Schutz seiner Frau und Kinder das Land zu verlassen. (APA, 16.1.2017)