Klagenfurt – Ein 48-jähriger Slowene ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt vom Vorwurf der absichtlich schweren Körperverletzung freigesprochen worden. Dem Mann war vorgeworfen worden, im Februar 2016 einen Klagenfurter in dessen Büro mit einer Eisenstange attackiert zu haben. Der Angeklagte hatte seit Beginn des Prozesses im vergangenen Jahr bestritten, etwas mit der Sache zu tun gehabt zu haben.

Bei der Verhandlung am Montag hatten zwei Zeugen ausgesagt. Ein Freund des 48-Jährigen gab an, dass er am betreffenden Tag mit dem Angeklagten auf Baustellen rund um die slowenische Hauptstadt Ljubljana unterwegs war, erst am späten Nachmittag habe er ihn nach Hause gebracht. Er sagte ebenso wie der zweite Zeuge aus, dass er ihm die Eisenstangen-Attacke nicht zutrauen würden: "Hier sitzt der falsche Mann. Er hätte nie im Leben jemanden schlagen können."

Streitigkeiten über Bauprojekte

Zu der Tat war es im Februar 2016 gekommen. Das Opfer, ein 42-Jähriger Bauunternehmer, war abends in seinem Büro, als plötzlich ein Mann eintrat und ihm mehrmals mit einer Eisenstange auf den Kopf schlug, der Unternehmer erlitt Platzwunden und Prellungen. In der Verhandlung hatte der 42-Jährige als Zeuge ausgesagt, dass er den 48-Jährigen eindeutig als Täter wiedererkannt habe. Als Motiv wurden Streitigkeiten über die Abrechnung von Bauprojekten vermutet.

"Wir konnten nicht mit der nötigen Sicherheit feststellen, ob Sie die Tat begangen haben", sagte Richterin Ute Lambauer, die dem Schöffensenat vorsaß, in ihrer Urteilsbegründung. Während des Prozesses habe sich einiges gezeigt, was für, aber auch was gegen den Angeklagten sprechen würde: "Die Indizienkette war aber nicht geschlossen."

Staatsanwältin Daniela Zupanc gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig. (APA, 16.1.2017)