Eines der schönen, zeitlosen RTL-Sujetbilder für "Ich bin ein Star", Titel: Dschungel-Fitness.

Foto: RTL / Stefan Menne

Der Jahreskreislauf will es, dass Mitte Jänner die letzten trockenen Weihnachtskekse gegen frische australische Maden und Känguruhoden getauscht werden. Will heißen: Wir sind wieder im RTL-Dschungelcamp, in der elften Staffel bereits.

So viel Silikon, so viele Tätowierungen, so viel Schminke

Nach der langen Abstinenz war man zunächst, bei den ersten Folgen, fast ein wenig vom Material überfordert. So viel Silikon, so viele Tätowierungen und Muskeln, so viel Schminke. Und ein Gekreische und Gekichere, weil die "Stars" ja noch alle glauben, sie hätten das Geschehen im Griff.

Aber es schüttelt sich langsam zurecht, und so wurde schon die eine oder andere Perle auf der nach unten offenen Trash-Skala serviert. Schauspieler Markus glaubt, das Gezirpe der Zikaden sei ein "Feueralarm" oder wenigstens "elektrisch verstärkt", TV-Maklerin Hanka trinkt Zahnpastatee und pieselt in den Bach, Sternchen Sarah rät zum Offenlegen von Brüsten.

Obligatorischer Zickenkrieg

Zu vermelden sind noch erste Geständnisse (Selbstmordversuche, Beschneidungen, Beklauen der eigenen Eltern), aber das ist alles recht oberflächlich, weil man noch in der Kennenlernphase ist. Für den obligatorischen Zickenkrieg hat sich bereits jemand gefunden, es sind diesmal zwei Buben, die ausschauen wollen wie der männliche Part von Barbie & Ken, und einander kein Reiskorn gönnen.

Die Pointen der Moderatoren Sonja und Daniel sitzen, viele allerdings sind zu gut und exakt vorbereitet. Aber wenn sie US-Sänger Marc Terenzi als typischen Trump-Wähler outen – "weiß, männlich, arbeitslos" -, ist man nicht böse. Und so kann man nach dem Auftakt wie ein Winzer hoffen: Es könnte ein echt guter Jahrgang werden, wenn erst der Hunger kommt. (Birgit Baumann, 16.1.2017)