Einmal Stromtanken soll in 20 Minuten erledigt sein.

Foto: Porsche Holding

Wien – Damit E-Mobilität den Kinderschuhen entwachsen kann, ist auch der Ausbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur nötig. Die Salzburger Porsche Holding tut sich zu diesem Zweck mit Kreisel Electric aus Freistadt zusammen. Die für ihr Batteriesystem bekannten Oberösterreicher bauen Schnellladestationen, deren Vertrieb die Porsche Holding über die Tochter Allmobil übernimmt.

Gedacht sind die Stationen, die mit den drei gängigen Anschlüssen für E-Tankstellen ausgestattet sind, nicht für den Privatbereich, sondern für Firmen, sagt Markus Kreisel auf der Automesse in Wien. Der Preis ist noch nicht fixiert, soll sich aber laut Porsche-Austria-Geschäftsführer Wilfried Weitgasser an jenem der Konkurrenz orientieren.

100.000 Euro Kosten

Rund 100.000 Euro sind inklusive einer Speichermöglichkeit für bis zu 92 kWh Strom einzukalkulieren. Konkurrenzprodukte ohne Stromspeicher schlagen mit etwa 92.000 Euro zu Buche. Was die spielentscheidende Ladedauer betrifft, so sollen dank Pufferung mit dem gespeicherten Strom und einer Ladeleistung bis zu 320 kW Ladezeiten von 20 Minuten möglich werden. Und das auch dann, wenn sich die Batteriekapazitäten in den nächsten Jahren verdoppeln werden, sind Weitgasser und Kreisel überzeugt.

50 Stück wollen die Kreisels heuer bauen, die ersten Auslieferungen sind für das zweite Halbjahr 2017 geplant. Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding geht davon aus, dass rund 100 der 400 Porsche-Service-Partner eine solche Station installieren und diese öffentlich zugänglich machen könnten. Für den Strom werde man zahlen müssen. Von einem Schnellladezuschlag geht Favey dabei nicht aus, er rechnet mit Kosten von zwei Cent je Kilometer. Bei 15.000 Kilometern wären das 334 Euro. Kreisel schweben indes schon andere Geschäftsmodelle vor. Der Lebensmittelhandel könnte Kundenfrequenz generieren – und dafür den Strom verschenken. (rebu, 11.1.2017)