Wolfgang Sobotka ist immer gut für gute Ratschläge und flotte Sager. Zu den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Innsbruck (sechs junge Afghanen wurden ausgeforscht) meinte er zunächst sehr vernünftig, es dürfe keine öffentlichen Räume geben, in die sich Frauen nicht mehr hinwagen können. Und selbst wenn es in Tirol und anderen alpinen Gegenden Krampus- und Perchtenläufe gibt, bei denen angetrunkene einheimische männliche Jugendliche stark sexuell getönte und übergriffige "Scherze" mit jungen Frauen treiben – Zusatzgewalt aus einer frauenverachtenden Kultur brauchen wir nicht auch noch.

Innenminister Sobotka empfiehlt daher "mehr Zivilcourage". Erstens sollten die belästigten Frauen sofort nach dem Vorfall Anzeige erstatten und zweitens: Wer einen solchen Vorfall bemerkt, soll "einschreiten".

Gibt's dazu nähere Verhaltensanleitungen? Mancher mag sich ja schon gefragt haben, wo bei diesen sexuellen Übergriffen die männliche Begleitung oder die anwesenden Männer überhaupt geblieben sind. Aber "einschreiten" bedeutet oft, es mit einem Haufen völlig enthemmter junger Testosteronbomben migrantischer und nichtmigrantischer Herkunft aufzunehmen, die gern jemandem den Schädel eintreten. Videos sind im Netz zu finden. Bitte, Herr Innenminister, ganz ernst: Was ist zu tun (außer den Notruf wählen)? Und wäre es nicht besser, mit starker Polizeipräsenz Prävention zu üben? (Hans Rauscher, 11.1.2017)