Alterspensionisten in der Pensionsversicherung der Angestellten kommen im Mittel auf 25.040 Euro Jahresbrutto. Bei Beamten liegt der Wert deutlich höher.

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Wien – Nachdem Pensionisten von Wirtschaftskammer, EVN und Verbund mit ihrem Antrag gegen die Kürzung ihrer Bezüge ebenso wie davor schon frühere Notenbankbedienstete abgeblitzt sind, scheint die 2014 beschlossene Begrenzung der Sonderpensionen zu halten. Gestaffelte Abzüge gibt es ab Überschreiten der Höchstbeitragsgrundlage, die derzeit bei knapp 5000 Euro im Monat liegt. Betroffen sind rund 70 Unternehmen und Institutionen mit öffentlichem Einschlag wie ORF, Nationalbank oder Energieversorger.

Angesichts eines mittleren Jahresbruttos von 17.858 Euro bei Pensionen sind die Begrenzungen der "Luxuspensionen" von allen Parteien begrüßt worden – Kritik gab es lediglich daran, dass die neuen Abschläge zu gering seien. Allerdings zeigt ein differenziertes Bild, dass der Medianwert stark durch Erwerbsunfähigkeits-, Witwen- und Waisenpensionen sowie durch niedrige Zuwendungen aus der Bauernversicherung nach unten gedrückt wird.

Aus Lohnsteuerstatistik und Einkommensbericht des Rechnungshofs ergeben sich aufschlussreiche Details. So kommen beispielsweise die Alterspensionisten in der Pensionsversicherung der Angestellten im Mittel auf 25.040 Euro Jahresbrutto. Deutlich darüber liegen die Pensionen im Bereich Bergbau (30.395), massiv darunter die Bauern (11.333). Bei anderen Gruppen wie Selbstständigen oder Eisenbahnern gibt es keine allzu großen Abstände zur großen Masse.

Hohe Topeinkommen

Ganz anders sieht das Bild wegen der Unterschiede im Pensionsrecht (keine Höchstbemessungsgrundlage) und in der Ausbildung (hoher Akademikeranteil) bei den 228.000 Beamten aus, die im Jahr 2015 einen Ruhegenuss bezogen haben. Beamte erhalten überdies keine Abfertigung und haben einen viel geringeren Anteil an Teilzeitbeschäftigten, weshalb Bezüge und folglich Ruhegenüsse höher sind. Ihr mittleres Einkommen in Ruhe liegt mit mehr als 36.000 Euro brutto bei fast dem Doppelten der anderen Berufsgruppen. Gar nicht so wenige der Bezüge kommen in die Gegend, die in anderen Institutionen Sonderpensionen darstellen.

Teilt man die Beamten in Ruhe in Zehntel auf, zeigt sich folgendes Bild: Das oberste Dezil der männlichen Ruhegenüsse beginnt bei 65.720 Euro, jenes der Frauen bei 56.774 Euro Jahresbrutto. Das weicht übrigens von einer Norm ab: Betrachtet man alle Beamtenpensionen, verdienen Frauen etwas mehr als Männer.

Abgaben mindern Unterschiede

Einigermaßen relativiert werden die hohen Bezüge durch die diversen Abzüge. Netto kommen Beamte in Ruhestand im Mittel auf knapp 27.000 Euro im Jahr, während alle anderen Gruppen 16.884 Euro Alterspension erhalten. Während Beamten also in etwa ein Viertel abgezogen wird, ist es beim Rest ein Neuntel.

Eine andere Betrachtung zeigt, dass hohe Pensionen nicht nur unter Beamten verbreitet sind. Laut Lohnsteuerstatistik erzielten 110.000 Personen im Jahr 2015 ein Jahresbrutto von mehr als 50.000 Euro. Mehr als 100.000 Euro genießen im Ruhestand etwas mehr als 9.000 Personen. (Andreas Schnauder, 11.1.2017)