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Wikileaks-Gründer Assange steht im Zentrum der Kritik von US-Medien

Foto: AP/Schreiber

Ein Account der Enthüllungsplattform Wikileaks hat auf Twitter angekündigt, möglicherweise Nutzer ausspionieren zu wollen. "Wir überlegen, eine Online-Datenbank aller verifizierten Twitter-Konten und deren Familienverhältnisse, Berufe, Finanzstatus und Wohnverhältnisse anzulegen", schrieb der verifizierte Wikileaks Task Force Account vergangenen Freitag. Der offizielle Informationskanal von Wikileaks dementierte diese Pläne später – dieser verlinkt jedoch in seiner Biographie selbst auf die Wikileaks Task Force, der als "offizieller Wikileaks-Support-Kanal" bezeichnet wird.

"Analyse von Einflussnetzwerken"

Der stellte später klar, dass es nicht um die Ausspähung einzelner Nutzer, sondern um die "Analyse von Einflussnetzwerken" auf Twitter ginge. Es sollen "keine Adressen veröffentlicht, sondern Beziehungen zur Beeinflussung", analysiert werden. Twitter gab gegenüber der Washington Post an, dass die Erstellung einer derartigen Datenbank gegen die Nutzungsbedingungen der Plattform verstoßen würde.

Wikileaks-Gründer Assange war in den vergangenen Jahren immer wieder mit antisemitischen Aussagen aufgefallen. Wikileaks nutzt den Wikileaks Task Force-Account dazu, "Falschmeldungen über Wikileaks richtigzustellen". Tatsächlich pickt der Account immer wieder Nutzer hervor, die sich kritisch über Wikileaks äußern, wonach diese von Teilen der 63.000 Follower des Accounts beschimpft werden.

Beschwerde über "Illegale" Leaks

Unterdessen beschwerte sich der offizielle Wikileaks-Account auf Twitter darüber, dass der US-Nachrichtensender NBC "illegal" Informationen aus Regierungskreisen erhalten habe. "Wikileaks fordert die US-Regierung auf, nichts mehr zu leaken", kommentierte Ars Technica den Tweet.

NBC hatte Einblick in jenen Bericht erhalten, der russische Hackerangriffe auf US-Parteien untersucht. Wikileaks ist ein wichtiger Knotenpunkt in dieser Untersuchung. Dem Enthüllungsportal wird vorgeworfen, vom russischen Geheimdienst gefüttert worden zu sein. Wikileaks gibt an, seine Quellen nicht zu kennen. (fsc, 10.1.2017)