Berlin/Damaskus/Prag – Mit einem Marsch nach Aleppo wollen internationale Friedensaktivisten auf das Leid im syrischen Bürgerkrieg aufmerksam machen. Am 26. Dezember sind die Aktivisten in Berlin aufgebrochen, am Montag wollen sie die tschechische Grenze überqueren, sagte Aktivistensprecher Sebastian Olenyi am Freitag der Nachrichtenagentur CTK.

Über Prag und Wien gehe es dann entlang der "Balkanroute" weiter. Die Aktivisten rufen die Zivilbevölkerung auf, sich etappenweise an dem "Civil March for Aleppo" zu beteiligen.

Drei Monate Fußmarsch

Der Gruppe gehören deutsche, tschechische, brasilianische, dänische, französische, griechische, italienischen und polnische Aktivisten an. In den Ländern, die sie durchqueren, sollen sie jeweils auch Einheimische begleiten, hieß es. Mehr als 60 Personen wollen den ganzen Weg nach Aleppo zurücklegen, der über Tschechien, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland und die Türkei führt. Insgesamt soll der Marsch mehr als drei Monate dauern.

Der "Bürgermarsch für Aleppo" wurde von der deutsch-polnischen Bloggerin Anna Alboth initiiert, um Solidarität mit den Menschen in der zum Symbol für die Kriegsgräuel gewordenen früheren syrischen Wirtschaftsmetropole zu demonstrieren. "Es ist Zeit, um zu handeln. Wir können nicht einfach nur herumsitzen und nichts tun", heißt es im Manifest der Gruppe. "Wir sind nicht machtlos, dafür sind wir zu viele." (red, APA, 6.1.2016)