Die neuen Messungen (hellorange und grün) stimmen mit den der NOAA-Messung von 2015 (dunkelorange) überein. Die blaue Kurve (2013) dürfte auf Messfehler zurückgehen.

Hausfather et al.

Berkeley – Der Bericht des Weltklimarats IPCC im Jahr 2013 sorgte insbesondere wegen einer eigentümlichen Verflachung der Meereserwärmung zwischen 1998 und 2012 für Aufsehen. Die Werte schienen auf einen verlangsamten Klimawandel in den letzten gut 15 Jahren hinzudeuten. Für Klimawandelzweifler war das ein gefundenes Fressen.

2015 jedoch fanden Forscher der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) eine sehr viel pragmatischere Erklärung für die rätselhafte Abweichung: Veränderungen in den Messmethoden vor allem der Wasserproben. Ihren Messungen zufolge lag die Erwärmung der Meeres auch im fraglichen Zeitraum bei 0,12 Grad pro Jahrzehnt und folgte dem Trend.

Überprüfung der Überprüfung

Abermals folgten heftige Kontroversen, weshalb Forscher um Zeke Hausfather (Univerity of California in Berkeley) der Sache noch einmal mit weiteren Messungen (mit Satelliten und Bojen) und Messkontrollen nachgingen. Das Ergebnis, das nun im Fachblatt "Science Advances" erschien, ist eindeutig: Auch die neue Analyse ergab, dass sich die Ozeane während der vermeintlichen "Pause" um durchschnittlich 0,12 Grad pro Dekade erwärmt haben.

Die NOAA-Forscher wurden also bestätigt. Ob das die Zweifel der Klimawandelzweifler ausräumt, darf indes bezweifelt werden. (tasch, 8.1.2017)