Berlin – Die deutsche Industrie hat im November wie erwartet einen deutlichen Auftragsrückgang verbucht. Die Bestellungen seien um 2,5 Prozent zum Vormonat gesunken, wie das deutsche Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit November 2014.

Ökonomen hatten mit einem Minus um 2,3 Prozent gerechnet. Die monatlichen Daten sind sehr schwankungsanfällig. Im Oktober hatte es mit 5,0 Prozent noch das größte Plus seit Juli 2014 gegeben. Von der Inlandsfachfrage kamen keine Impulse: Sie sank um 2,8 Prozent. Die Aufträge dem Ausland fielen um 2,3 Prozent.

Die deutschen Einzelhändler fuhren indes wohl auch 2016 ein deutliches Umsatzplus ein. Sie hatten voraussichtlich 2,4 bis 2,6 Prozent mehr in der Kasse als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf Basis von Daten für die ersten elf Monate schätzte. Klammert man Preissteigerungen heraus, lag das Plus bei 1,8 bis 2,1 Prozent, nach 2,6 Prozent 2015.

Die positive Lage am Arbeitsmarkt, steigende Löhne und eine Entlastung durch niedrige Energiepreise sorgen momentan für gute Kauflaune. Der Einzelhandel hatte für das Weihnachtsgeschäft – also die Umsätze im November und Dezember – einen Rekordumsatz angepeilt.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet der Branchenverband HDE mit einem nominalen Plus von 2,5 Prozent. In den ersten elf Monaten lagen diese Erlöse 2,2 Prozent über dem Niveau vor Jahresfrist. Allein im November fiel der Umsatz real um 1,8 Prozent zum Vormonat, stieg aber – bei einem Verkaufstag mehr – um 3,2 Prozent zum Vorjahresmonat. (APA/Reuters, 6.1.2017)