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Die virtuelle Währung Bitcoin hat am Donnerstag ein neues Allzeithoch knapp verpasst. Nachdem sie zunächst die Schwelle von 1.100 Dollar (1.054 Euro) überschritt und ihrem bisherigen Höchststand nahe kam, verlor die Währung im Tagesverlauf zeitweise 20 Prozent an Wert. Am Nachmittag entsprach sie laut dem Bitcoin-Preisindex nur noch gut 950 Dollar.

Bitcoin gibt es seit 2009; damals war die Währung lediglich ein paar Cent wert. Im Jahr 2013 erreichte sie ihren bisherigen Höchststand von 1.165,89 Dollar. Anschließend verlor die Cyberwährung aber zeitweise drei Viertel ihres Wertes.

Attraktivität

Der jüngste Anstieg des Kurses deutete darauf hin, dass Bitcoins für Anleger in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiver werden. Laut Analysten schürte zuletzt unter anderem Indien das Interesse, weil dort Geldscheine über Nacht für wertlos erklärt wurden und der Umtausch in neue Banknoten chaotisch verlief. Als weiterer Faktor wurden Beschränkungen auf den Devisenkauf in China genannt.

Hinzu kommt, dass es nicht unendlich viele Bitcoins geben kann. Die einzelnen "Münzen" werden über komplexe Rechenoperationen auf Computern erschaffen, ihre Zahl ist jedoch von vornherein auf 21 Millionen begrenzt. Mehr als drei Viertel aller "Münzen" wurden bereits geschaffen.

Hintergrund

Hinter Bitcoin steckt der Gedanke, eine Währung zu schaffen, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik ist. Erfunden wurde sie unter dem Eindruck der Finanzkrise. Befürworter von Bitcoin und virtuellen Währungen allgemein finden es gut, dass das Internetgeld nur von der Nutzer-Gemeinschaft und nicht von Zentralbanken oder Regierungen beeinflusst werden kann.

Der Ruf von Bitcoin erlitt mehrfach Kratzer: Unter anderem verschwanden hunderttausende "Münzen" von der Plattform MtGox, bei der Bitcoins in echte Währungen getauscht werden konnten. Zudem stellte sich heraus, dass unter anderem auf dem illegalen Online-Handelsplatz Silk Road Drogen mit Bitcoins gekauft wurden. (APA, 5.1.2017)